Rezension

Voller Emotionen

The Shape of Water - Guillermo del Toro, Daniel Kraus

The Shape of Water
von Guillermo Del Toro Daniel Kraus

Bewertet mit 5 Sternen

Im streng gesicherten Labortrakt F - 1 einer geheimen Militärbasis wird eine Kreatur aus dem Amazonas gefangen gehalten. Die Erforschung dieses Wesens soll den Durchbruch im Wettrüshten des Kalten Krieges liefern.
Als die Reinigungskraft Elisa diese Wesen - das halb Mensch, halb Amphibie ist - entdeckt, tut sie etwas, womit keiner so wirklich rechnet. Die stumme, junge Frau bringt dem Wesen die Gebärdensprache bei und unterhält sich so mit ihm.
Sie nähert sich ihm an und es entwickelt sich eine Art Freundschaft, die nicht mal sie selbst für möglich gehalten hätte.
Als sie erfährt, dass ihr neuer Freund schon bald auf dem Seziertisch enden soll, um ihn genauer zu erforschen, wagt sie eine waghalsige Aktion und muss alles tun, um ihren Freund zu retten. Sie muss ihn aus der Militärbasis fortbringen, wenn sie sein Leben retten will.

An dieser Stelle muss ich sagen, dass ich anfangs ein paar kleinere Schwierigkeiten hatte, in das Buch zu finden, aber das hat sich recht schnell gegeben.
Der Schreibstil von Guillermo del Toro ist mir schon durch andere Bücher ein Begriff und gerade bei seinem Buch "Die Saat" konnte er mich sehr begeistern.

Dieser Roman ist anders als die Liebesromane, die ich bislang gelesen habe. Zart, wie eine Pflanze erblüht die Freundschaft zwischen Elisa und ihrem Wasserwesen, dass sie von Anfang an fasziniert.
Und ich muss gestehen, dass er auch mich sehr fasziniert hat.
Ohne, dass ich mir vorher irgendwelchen Trailer oder dergleichen angesehen habe, hatte ich eine genau Vorstellung von diesem Amphibienwesen.
Der Schreibstil regt, nach den ersten Schwierigkeiten, wirklich die Fantasie an. Meine Vorstellungskraft hat mich oft genug mit in deses Labor geführt, an die Seite von Elisa und ihren Freunden.
Und auch ihren Feinden.
Fast jedes Buch braucht einen Bösewicht und dieses hatte wahrlich einen, wie er sprichwörtlich im Buche steht.
Schon bei der ersten Erwähnung war er mir unsympatisch und das hat sich fast durch das komplette Buch gezogen.

Guillermo del Toro ist ein Meister seines Fachs, das muss ich hier wirklich anerkennen. Bereits in "Die Saat" hat er es geschafft, dass sich seinem Schreibstil erlegen war und das hat sich auch bei diesem Buch nicht geändert.
Der Autor schafft es tief in die Psyche der Menschen einzudringen und auch in die eines Wesen, dass jenseits unserer eigentlichen Vorstellungskraft liegt.
An Gewaltszenen hat der Autor zwar nicht gespart, aber ich hatte hier zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass diese irgendwie .. fehl am Platz war oder zu übertrieben wirkte.
Mit Nebensträngen, die alle zum eigentlichen Plot gehören, hat der Autor es geschafft, mich an das Buch zu fesseln.
Er hat es sogar geschafft, Momente einzubauen, in denen ich schmunzeln musste. Dazu Momente, die den Spannungsbogen stets aufrecht gehalten haben und die kleine, aber zarte Annäherung der beiden Hauptcharaktere hat keinesfalls unrealistisch gewirkt.
Ein Buch mit Höhen und Tiefen, mit Gefühlen und Emotionen. Ein Buch, bei dem ich mir sicher bin, dass ich zumindest dazu den Film unbedingt noch sehen muss.