Rezension

Volltreffer

Schlaglicht -

Schlaglicht
von Rita Bullwinkel

Bewertet mit 5 Sternen

Acht junge Boxerinnen treffen beim Daughters of America Cup in Reno, Nevada aufeinander. Sie sind zwischen 15 und 17, manche sind ganz allein gekommen, andere mit Familienmitgliedern. Sie haben wenig gemeinsam, aber sie alle wollen gewinnen. Die eine um ihren Schwestern in nichts nachzustehen, die andere um zu vergessen. Die eine aus Perfektionismus, die andere weil sie das Chaos liebt.
Und genauso präziese wie die Schläge der Mädchen im Ring, beschreibt Rita Bullwinkel das schäbige Gym in Reno, das spärliche Publikum und natürlich die Kämpferinnen selbst.

"Wenn man den Turnierbaum des Daughters of America Cups im Uhrzeigersinn dreht, sieht er aus wie ein Familienstammbaum. Und Andy Taylor wäre Kate Heffers Schwester, durch Heirat oder Blut." - Seite 117

Ich liebe dieses Buch! Ich liebe wie die figuren charakterisiert sind. Ich liebe wie erzählt wird: Stimmungsvoll, hart aber auch zärtlich, ohne ein Wort zu viel. Ich liebe jede Figur. Die Traurigkeit, die Willensstärke, die Anpassungsfähigkeit, die Verrücktheit der Mädchen. Ich liebe, wie das Licht im Gym beschrieben wird, das Desinteresse der Judges, wie spannend die Kämpfe sind, obwohl manchmal gar nicht viel davon beschrieben wird.

"Rose Mueller verlässt den Ring, als würde sie die Linie vom Sandstrand zum Wasser überqueren." - Seite 131

Die klare zauberhafte Sprach zusammen mit den Geschichten der Mädchen ergab eine Mischung, die mich total in ihren Bann gezogen hat. Ich wollte das Buch gar nicht mehr weglegen. Für mich ein absoluter Volltreffer (pun intendet)!