Rezension

Von der perfekten Frau zur Teufelin

Von der perfekten Frau zur Teufelin - Hannah Fackel

Von der perfekten Frau zur Teufelin
von Hannah Fackel

Klappentext:
Welche Veränderung bringt der Zuzug von islamisch geprägten Frauen auf unsere emanzipierte weibliche Gesellschaft, wenn sowohl die westliche als auch islamische Kultur ihre Verhaltensregeln als die überlegeneren ansehen? Dieses Buch gibt einen faszinierenden Einblick in zwei Welten, in der sich Schwestern aus einem radikalisierten Elternhaus, unterschiedliche Lebenswege ausgesucht haben. Nach der beeindruckenden Lebensgeschichte von Helena Fackel, die sie in ihrem Buch „Ich bin die perfekte Frau“ niederschrieb, erzählt nun ihre Schwester die Geschichte weiter. Sie hatte das Glück und konnte der frauenverachtenden sowie zutiefst mittelalterlichen, islamisch-slawisch geprägten Kultur entkommen. Doch sie beschreibt nicht nur ihren Werdegang bis zum heutigen Tage, sondern auch die Schicksalsschläge, die ihr und ihrer Schwester widerfahren sind. Ihr Ziel immer vor Augen, kämpft sie für einen menschenwürdigen Umgang mit einer neuen Generation islamischer Frauen. Dafür nimmt sie die finale Verbannung aus ihrer überaus kulturell und religiös geprägten Geburtsfamilie in Kauf.

Da ich den ersten Teil (noch) nicht gelesen habe, kann ich zum Zusammenhang der beiden Bücher und deren Vergleich nichts sagen.
An "Von der perfekten Frau zur Teufelin" gefällt mir vor allem, dass nichts beschönigt wird und die Folgen eines radikalisierten Elternhauses aufgezeigt werden - sowohl in die eine als auch in die andere Richtung.
Da die Erzählung von Hannahs Kindheitsperspektive bis hin zur Gegenwart reicht, konnte ich als Leser sehr gut die kindliche Wahrnehmung der Umstände und die daraus folgende Entwicklung Hannahs sehr gut nachvollziehen. Ich hatte keinerlei Vorwissen zum Wahhabismus und konnte durch Hannahs Kindheitserfahrungen und die dazugehörigen Erklärungen die Inhalte der Kultur verstehen bzw. sie mir erschließen.
Da der Schreibstil sehr flüssig ist, lassen sich die Kapitel sehr schnell lesen. Durch die Einfachheit des Schreibstils kommt mir der Inhalt, der tief unter die Haut geht, noch relevanter und schockierender vor.