Rezension

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Von der Wichtigkeit falsche Tugenden abzulegen und mitfühlend zu sein

Parzival - Auguste Lechner, Friedrich Stephan

Parzival
von Auguste Lechner Friedrich Stephan

Bewertet mit 5 Sternen

Parzival ist der Sohn eines berühmten und kühnen Ritters, Gahmuret. Die Geschichte beginnt mit Gahmuret und wie dieser Herzeloide begegnet, die einmal die Mutter von Parzival werden soll.
Gahmuret ist ein unsteter Ritter, der ständig das Abenteuer sucht und braucht, ganz gleich, wie sehr er bei seiner Gemahlin bleiben möchte, weil sie ihn bittet. Letztlich kehrt er von seinen Abenteuern nicht zurück. So kommt es, dass Herzeloide ihren Sohn Parzival fernab des höfischen Lebens und der Ritterschaften in einem Wald aufzieht. Doch wie es der Zufall will, kommt Parzival doch in Kontakt mit dieser Welt, in der es so viel Ruhm und Bewunderung zu ernten gibt, und verfällt ihr. Er verlässt seine Mutter, die ihm zum Abschied ein Narrenkleid gibt, in der Hoffnung, er hätte bald genug von der Welt, wenn ihn die Leute nur auslachten.
Es gelingt Parzival, ruhmreich zu werden, und darauf ist er sehr stolz.
Parzival ist dazu erkoren, Gralskönig zu werden, und erreicht auf seinen Reisen die Gralsburg. Er besteht jedoch nicht die Prüfung und zieht nunmehr rastlos durch die Landen, ohne je richtig Frieden zu finden. Es dauert eine lange Zeit, bis er erkennt, dass eine glänzende Rüstung keinen edlen Ritter ausmachen, sondern dazu die Tugenden fehlen.

Es kommt wohl darauf an, wie alt man ist oder wie anspruchsvoll, wenn man dieses Buch liest. Stellenweise ist es sehr einfach geschrieben und wenig beschreibend, so dass man seine Fantasie ohne viel Anleitung spielen lassen muss.
Mir fiel es nicht leicht, mich nach den Abenteuern von Gahmuret auf den neuen Charakter Parzival einzulassen, aber genau dort fängt die eigentliche Geschichte an. Letztlich ist es eine schöne Geschichte, ohne zu viel Schnörkel geschrieben. Sie zeigt oder lehrt, wie wichtig es ist, falsche Tugenden abzulegen und mitfühlend zu sein.