Rezension

Von Elise

Von Elise - Verena Maria Kalmann

Von Elise
von Verena Maria Kalmann

Bewertet mit 5 Sternen

Als Valerie herausfindet, dass ihr Lebensgefährte eine Affäre mit ihrer besten Freundin hat, bricht für sie eine Welt zusammen. Genau zu dieser Zeit erhält sie das Angebot als Konzertmeisterin auf Probe in Paris zu arbeiten. Die begabte Geigerin begibt sich nach Paris, ohne richtige Wohnung, mit fehlenden Sprachkenntnissen und ohne Familie und Freunde. Schnell findet sie in ihren Orchesterkollegen den einen oder anderen Freund, allerdings werden ihr von der Konzertleitung und der aktuellen Konzertmeisterin viele Steine in den Weg gelegt und das Leben schwer gemacht. Während des Umzugs findet Valerie eingenäht in ihr altes Biedermaiersofa das Tagebuch ihrer Urgroßtante Elise. Elise war im zwanzigsten Jahrhundert eine begabte Pianistin, die sich unsterblich in Karl, einen Geigenspieler verliebt hat. Im Tagebuch beschreibt sie sehr emotional ihre wunderschöne Zeit gemeinsam mit der Liebe ihres Lebens und wie der Krieg die beiden auseinandergerissen und Elises Leben verändert hat.

 

Verena Maria Kalmann schafft es mit ihrem emotionalen und bildlichen Schreibstil ihre Leser von der ersten bis zur letzten Seite zu begeistern. Die beiden Handlungsstränge rund um Elise und Valerie werden sehr gelungen und emotional verbunden. Als Leser hat man das Gefühl zwei Freundinnen zu gewinnen und ich musste mich mit ihnen mitfreuen, mitleiden und auch mitweinen.  Es wechseln sich immer wieder Kapitel rund um Valeries Leben und Elises Tagebucheinträge ab. Die Autorin hat es geschafft die Handlungen sehr gelungen zu verbinden, wodurch sich das Buch sehr flüssig lesen lässt.

 

Die Protagonisten werden sehr authentisch beschrieben, wodurch der Leser schnell Sympathie oder Antipathie entwickeln kann. Vor allem die zum Teil sehr liebenswerten Charaktere, wie Elise und Valerie, wuchsen mir sofort ans Herz, wodurch mich ihre Geschichten emotional sehr ergreifen konnten.

 

„Von Elise“ ist geschichtlich sehr gut recherchiert. Der Leser merkt sofort, dass sich Verena Maria Kalmann unglaublich gut mit dem 20 Jahrhundert und den beiden Weltkriegen befasst hat. Als Leser fällt einem auf, dass alles Geschichtliche im Buch Hand und Fuß hat. Auch mit wenig  geschichtlichem Vorwissen kann man ohne Probleme in die Handlung einsteigen und dieser bis zum Ende folgen. Durch den bildlichen Schreibstil in den Tagebucheinträgen fühlt man sich sofort in Elises Zeit hineinversetzt, wodurch die Handlung besonders authentisch wird.

 

Ich habe schon viele wundervolle und emotionale Bücher gelesen, aber „Von Elise“ übertrifft alle anderen Bücher! Ich war noch nie so ergriffen und begeistert von einer Handlung.  Dies liegt vor allem an dem bildgewaltigen Schreibstil. Ich konnte mir alles genau vorstellen und die beschriebenen Konzerte und Melodien beinahe hören.  Eigentlich bin ich nicht nah am Wasser gebaut, aber das Buch hat mich so ergriffen, dass ich die ein oder andere Träne wegblinzeln musste.

 

FAZIT:
„Von Elise“ hat mich nicht nur emotional ergriffen sondern auch von Anfang bis Ende verzaubert. Ich bin etwas traurig, dass das Buch schon zu Ende ist und ich werde es sicher erneut lesen. Ich hoffe auf viele weitere Bücher der Autorin und empfehle wirklich jedem dieses Buch und die wundervolle Handlung zu lesen. Daher vergebe ich 5 Sterne!