Von Erziehern regiert und von Schülern terrorisiert
Bewertet mit 5 Sternen
Mit einem strengen und straffen Schulsystem versucht der Bürgermeister die Schüler einer unbekannten Stadt zu konditionieren, damit sie zu gebrochen und zu beschäftigt sind, um sich gegen die Machenschaften von ihm und den Erziehern zu widersetzen. Sie streben nach Macht, und dafür muss man schon früh genug die Kinder erziehen und den Hass und das Misstrauen untereinander anstacheln. Wer aus dem Schulsystem fliegt hat schlechte Karten, denn auf diejenigen wartet keine strahlende Zukunft, keine Alternativen. Nur die Armut und die Obdachlosigket und letzten Endes auch der Tod. Doch eine Gruppe von ausgestoßenden Kindern will sich das nicht länger bieten lassen. Dazu gehört auch Tack, der durch einen unglücklichen Zufall bei den sogenannten "Schulschwänzern" landet. Doch Tack will nicht nur Rache am System...
Wenn man "Ohne Entschuldigung" lesen möchte, sollte man vielleicht eine gewisse Menge an Toleranz mitbringen. Trotz des guten Schreibstils und Leseflusses driftet das Buch ab und an in den Bereich des Phantastischen ab und wird, nunja, ein wenig unrealistisch. Meistens sind es jedoch nur Kleinigkeiten, die einem aufmerksamen Leser zwar auffallen, aber nicht dramatisch sind. Ich empfand sie jedenfalls nicht als dramatisch und den Lesespaß haben sie mir auch nicht ruiniert. Das große Finale war ein wenig verwirrend. Als Leser bekommt man trotzdem sehr viel Spannung und Action geboten, doch wird man auch mit dem ein oder anderen ansatzweise philosophischen Gespräch überrascht. Viellecht würde sich "Ohne Entschuldigung" garnicht mal schlecht als Verfilmung machen.
Die Hauptcharaktere sind alle grundverschieden. So trifft man auf den Philosophen und Lehrer, den furchlosen Anführer und... na ja... Tack. Nebencharaktere lernt man auch mehr als genügend kennen. Viele werden namentlich aber nicht erwähnt und so hält sich die Liste der wichtigen Charaktere auf einer angenehmen größe.
Eine schöne Unterhaltung. Mir ist das Buch sehr ans Herz gewachsen und eines der wenigen, die ich sogar mehr als einmal gelesen habe.