Rezension

Von Maulwürfen und Zugereisten

Der Große Garten - Lola Randl

Der Große Garten
von Lola Randl

Bewertet mit 3.5 Sternen

Eigentlich wollte ich das Buch #DerGroßeGarten #Dbp19 schon nach 50 Seiten beenden. Dann sagte ich mir, dass doch etwas dran sein muss, wenn das Werk es bis auf die Longlist des Deutschen Buchpreises 2019 schaffte. Ja, und ich las weiter, bereue es nicht.

 

#DerGroßeGarten ist so ganz anders, was zunächst an der bewusst einfachen Sprache der Ich-Erzählerin auffällt. Sie berichtet so, wie es unser 10jähriger Enkel auch macht. Aber der Inhalt ist da schon gehobener. Die Autorin kennt sich mit den Pflanzen und der Natur bestens aus. In vielen Kapiteln beschreibt sie die Arbeiten in der Natur und das im Verlauf eines Jahres. Sie wechselt zwischen diesen Betrachtungen und jenen der Menschen in ihrem Umfeld ab. Zuweilen ist die Ausdrucksweise in meinen Augen vulgär und das mag ich nicht so.

 

Lola Randl zieht also von der Stadt in die Uckermark und muss viel über Dorfgemeinschaften, „Zugezogene“ und Gartenbau lernen. Wie gut, dass ihre Mutter ihr dabei mit Rat (nicht mit Tat), zur Seite steht. Das mit den Zugezogenen kenne ich aus eigener Erfahrung und das traf Frau Randl genau. Die Bekämpfung des Maulwurfs fand ich ebenfalls gelungen und ihre Erfahrungen mit Schafen und Bienen ebenfalls. Aber so richtig fesseln konnte mich #DerGroßeGarten #Dbp19 nicht. Mir fehlte der rote Faden und die Sprache war mir dann zu schlicht. Ich bereue aber keineswegs, dass ich weiter las. Es war eine ganz andere Erfahrung als jene, die ich mit meiner sonst üblichen Literatur machte. Die Gestaltung des Covers passt zur Sprache des Buches.