Rezension

Von wegen heile Welt

Gefährliches Kreta -

Gefährliches Kreta
von Nikola Vertidi

Bewertet mit 4 Sternen

Man kennt Kreta eigentlich nur als Sonneninsel. Perfekt für Urlaub und Erholung. Dieser Krimi spielt jedoch in der kalten Jahreszeit. Interessant, die Insel einmal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Im Hafenbecken wird die Leiche eines berühmten Sängers, der fast schon wie ein Nationalheld verehrt wird, gefunden. Er scheint ein Doppelleben gehabt zu haben, denn es gibt neben seiner Ehefrau noch eine jugendliche Geliebte mit ihrem neugeborenen Sohn. Kommissar Hyeronimos Galavakis und seine eng vertraute Mitarbeiterin, die Gerichtsmedizinerin Penelope Demostaki, blicken hinter die heile Fassade des Künstlers. Die ganze Familie ist von ihm finanziell abhängig gewesen und jeder Einzelne von ihnen hatte ein Motiv. Doch auch die Familie der jungen Mutter hatte ihre Gründe, diese Liaison zu unterbinden.  
Keiner gibt freiwillig etwas von den internen Geheimnissen preis. Erschwerend kommt hinzu, dass der Kommissar unter psychischen Problemen leidet und dass sein Kollege ihm ständig Steine in den Weg legt.
Das mörderische Konstrukt dieses Romans hat mir sehr gut gefallen. Es ist in meinen Augen durchweg logisch. Menschen können tatsächlich so engstirnig, verbissen und skrupellos sein. Doch hätte ein wenig mehr Dynamik dem Lesespaß gutgetan. Richtig fesseln konnte mich der Krimi nicht, auch wenn ich unbedingt wissen wollte, wer der Täter ist. Insgesamt habe ich relativ lange für dieses Buch gebraucht, deswegen kann ich es auch nur bedingt empfehlen.