Rezension

Vorhersehbare Geschichte mit wirrem Ende

Juli.Mord. - Bodo Manstein

Juli.Mord.
von Bodo Manstein

Bewertet mit 3 Sternen

Auf Sylt wird eine ermordete junge Frau gefunden, deren Tod an andere, schon vor Jahren an anderen Orten gefundenen Tote erinnert. Hat es die Polizei hier mit einem Serienmörder zu tun?

 

Der Autor Bodo Manstein platziert seine Geschichte auf Sylt, aber nicht in der Klischee-Schicki-Micki-Touristengesellschaft, sondern bei den Einheimischen. Wie gut die Insel in der Beschreibung getroffen wurde, kann ich nicht beurteilen. Ich kann hier lediglich festhalten, dass die Insel und das Meer im Krimi zwar allgegenwärtig, aber nicht übermächtig sind oder gar die Handlung an sich reissen. Der Schreibstil von Bodo Manstein lässt sich flüssig lesen, nicht gekennzeichnete Zeitsprünge haben bei mir aber zu etwas Verwirrung geführt.

 

Die Protagonisten konnten mich nur teilweise begeistern. Ich konnte ihre Beweggründe zwar meist nachvollziehen, alle hatten jedoch etwas an sich, das sie mir ziemlich egozentrisch erscheinen liess. Die Sympathiewertung ist damit deutlich gesunken, aber ich konnte mich dann doch genug mit ihnen anfreunden, um halbwegs mit ihnen mitzufiebern (jedoch nicht so stark, wie ich das mit sympathischeren Charakteren gekonnt hätte).

 

Die Auflösung konnte mich schlussendlich nicht überzeugen. Ich hatte den Eindruck, dass der Autor krampfhaft Raum für eine Fortsetzung schaffen wollte (eine solche scheint jedenfalls bisher nicht erschienen zu sein). Bis auf die (nur bedingt nachvollziehbare) Auflösung ist die Handlung recht vorhersehbar ohne grosse Überraschungen, was sich natürlich auch im Spannungslevel niederschlägt.

 

Mein Fazit

Wie man wohl merkt, konnte mich „Juli.Mord“ nicht so wirklich überzeugen. Die gedankliche Reise nach Sylt war erfrischend, aber ich habe schon spannendere Regionalkrimis mit sympathischeren Charakteren gelesen.