Rezension

Wäre gern tiefgründig geworden.

Pussy - Tamara Faith Berger

Pussy
von Tamara Faith Berger

Bewertet mit 0.5 Sternen

In einem verunglückten Familienurlaub lernt Myra den deutlich älteren Elijah kennen - sie fühlt sich zu ihm hingezogen. Er und seine Freundin Gayl folgen ihr nach Toronto und Myra lässt sich immer tiefer in ihre Unterwerfung zu Elijah ziehen..

Chris Kraus schreibt im Klappentext: "Ich kenne keinen anderen gegenwärtigen Schriftsteller, der die weibliche Sexualität so exakt beschreibt wie Tamara F. Berger" - fantastisch. Also, wenn die reguläre weibliche Sexualität SO aussieht, dann ist bei mir gehörig was schief gegangen. Und ich bin froh darüber.

Die Entwicklung der Protagonistin entbehrt für mich jeglicher Realität. Ja, Teenager sind manchmal sexuell verwirrt. Ja, die Selbstfindungsphase ist schwierig. Und himmel nochmal, JA, wir haben in dem Alter vermutlich alle Dummheiten gemacht. Aber das was die Protagonistin hier teilweise vom Stapel lässt ist für mich nicht nachvollziehbar. Schämt sich einerseits beim Pornos gucken und möchte andererseits gerne vom unbekannten schwarzen jetzt sofort entjungfert werden. Klar.
Das Buch ist nichts anderes als vulgär - und das noch nicht einmal auf die schockierende Art und Weise. Man fühlt sich einfach nur abgestoßen. Fertig.

Gegen Ende lässt sich dann doch erahnen, dass hinter der nicht vorhandenen Storyline etwas größeres steht - es soll also um Sklaverei und um die Herr - Knecht - Thematik gehen. Prinzipiell ein guter Ansatz, die Umsetzung ist aber leider völlig in die Binsen gegangen.

Für mich nur enttäuschend.