Rezension

Wahnsinn Krieg

Totentanz am Col di Lana - Erik Durschmied

Totentanz am Col di Lana
von Erik Durschmied

Ich habe sehr lange an dem Buch "Totentanz am Col di Lana" gelesen. Aber nicht, weil es schwierig zu lesen war oder zuviele Namen enthielt, sondern weil mich dieser Bericht über die Geschehnisse so berüht hat. Der Leser wird hier mit der menschlichen Unvernunft und Dummheit konfrontiert. Diese Beschreibung der Kämpfe um die Dolomiten und hier speziell um den Col di Lana, sind einfach so genau geschrieben, dass man es hautnah erlebt. Kriegsberichte sind nie schön, aber hier wurde man durch das "Kennenlernen" von einzelnen Personen noch mehr mit ins Geschehen hineingezogen. Wenn einzelne Schicksale betrachtet werden, mit Namen und der Erzählung ihres Lebens. Mit den Gedankengängen und Leiden direkt verbunden, ist es noch schlimmer. Und man kann mal wieder über die Unvernunft der Menschen staunen. Lernt man nie aus ? Es ist ein sehr gut geschriebenes Buch und bringt einem diese unvorstellbar grausame Situation klar vor Augen. Wie kann man sowar überhaupt denken geschweige dann ausführen - bzw. ausführen lassen ? Menschen einfach in den Tod schicken - einen Berg untertunneln und in die Luft sprengen ? Interessant ist hier auch immer wieder, dass die Männer an ihre Freunde oder "Seilschaften" denken, die ihnen nun als Feind gegenüber stehen. Und sie wollen es eigentlich garnicht. Aber sie müssen. Und das Absurde ist ja, diese Gedankengänge haben die Soldaten auf beiden Seiten. Welch ein Wahnsinn. Es ist ein lehrreiches Buch. Nicht nur auf das reine Geschehen beschränkt, sondern es sollte bei jedem Leser wieder den Mut anfachen, gegen Krieg und diesen Wahnsinn zu sein. Es auch zu Äußern und dagegen an zu gehen. Hier wird ja eine Schlacht aus dem 1.Weltkrieg geschildert. Aber wie wir wissen, hat die Erinnerung an den Wahnsin "Krieg " keinen nächsten Krieg verhindert. Aber trotzdem muss man daran erinnert werden und gerade durch solche Bücher. Und immer und immer wieder aufstehen und versuchen Kriege zu verhindern. Ich hoffe, dieses Buch wird doch vielen Menschen wieder mal die Augen öffnen. Ein Buch gegen den Krieg und für mehr Menschlichkeit. Mich hat das Lesen wieder betroffen gemacht, aber auch wieder aufgerichtet. Niemals die Hoffnung verlieren und gegen das "Böse" sein. Es muss auch andere Wege geben.