Rezension

Wahre Lebensgeschichten

Mein Gott kann. -

Mein Gott kann.
von

Bewertet mit 4 Sternen

„...Ich liebe deshalb Geschichten von Menschen, die das ebenfalls erlebt haben: dass Gott genau dort seine Macht erweist, wo wir am Ende unserer Möglichkeiten angekommen sind...“

 

Das Zitat stammt aus dem Vorwort des Buches. Dann folgen drei Erzählungen, die mitten aus dem Leben gegriffen sind. Die ersten beiden werden von den Betroffenen selbst erzählt, die dritte von einer Frau, die eng mit der Protagonistin verbunden war. Logischerweise unterscheiden sich damit Inhalte und Schriftstile. Gut gefallen hat mir, dass nach jeder Geschichte ein kurzer Lebenslauf der Autorin mit Bild angegeben wurde.

 

„...In meinem Leben gab es ein Cut – ein Davor und ein Danach, etwas, was mein ganzes Ich verändert hat. Es gab einen Tag, nachdem nichts mehr war wie zuvor!...“

 

Die junge Frau erlebt mit 15 Jahren den Amoklauf an ihrer Schule. Ihr ist körperlich nichts passiert, doch Freundinnen haben nicht überlebt. Wie geht man mit einer solchen Situation um? Welche Gefühle hat man für den Täter? Wie kommt man zur Vergebung?

Ehrlich und ungeschminkt lässt mich die Autorin an ihren Gedanken und Emotionen teilhaben. Es dauert Jahre, bis sie das Erlebnis verarbeitet hat. Und es brauchte Menschen, die ihr zur Seite standen und sie begleitet haben. Eingebunden in die Erzählung sind eigene Gedichte, die zu unterschiedlichen Zeiten entstanden.

 

„...Vier Wochen Urlaub lagen hinter mir. Vier Wochen, in denen ich mich erholen und Antworten finden wollte. Vier Wochen, in denen ich nicht gewusst hatte, wohin mit mir selbst...“

 

Dem Urlaub folgt die Krankschreibung. Vier Wochen hatten nicht genügt, den Burnout in den Griff zu bekommen. Die Autorin erzählt aus ihrem Leben. Sollte sie mit 33 Jahren einen Neuanfang wagen? Sollte sie aus ihrem bisherigen Leben aussteigen? Musste sie alles loslassen, was sie gebunden hat, um wieder zu sich zu finden? Es ist ein harter Weg, der vor ihr liegt. Sie verwendet Beispiele aus der Bibel, um ihre Situation zu beschreiben und zu vergleichen. Eines wird in ihren Beschreibungen deutlich. Sie wollte immer dazu gehören. Wann war sie wirklich sie selbst? Erst als sie diesen Zwiespalt begriffen hat, findet sie den Weg in ihre persönliche Zukunft. Sie erkennt, dass Gottes Liebe nicht von ihrem Tun abhängt.

 

„...Die Geschichte, die ich hier erzählen möchte, beginnt am Ende eines jungen Lebens voller Tiefschläge und Brüche, mit viel Schatten und wenig Licht...“

 

Die Autorin arbeitet als Pädagogin in einem Brennpunktviertel von Stendal. Dort lernt sie Cassy kennen. Die junge Frau ist zwar selbstbewusst, aber unstet. Sie wünscht sich Nähe, schlägt jedoch Hilfsangebote aus. Das ist bedingt durch ihre psychische Erkrankung. Von Gott hat sie sich entfernt, weil sie glaubt, für ihn nicht perfekt genug zu sein.

In der Erzählung geht es um die letzten Wochen im Leben der jungen Frau. Es wird eine Zeit der Hinwendung zu Jesus, eine Zeit, in dem sie auf den Weg in die himmlische Heimat begleitet wird.

Bibelverse zur Gebetsunterstützung und eine Songliste ergänzen das Buch.

Das Buch hat mir sehr gtu gefallen. Es zeigt, wie Gott persönlich neue Weichen im Leben stellen kann, wenn man sich im zuwendet und ihn lässt..