Rezension

Wahre Verbrechen 6 - Finnland

Finnland True Crime -

Finnland True Crime
von Adrian Langenscheid

Bewertet mit 5 Sternen

Deutschlands erfolgsgekrönter True Crime-Bestsellerautor Adrian Langenscheid entfesselt im sechsten Band seiner True Crime-Buchreihe erneut herzklopfendes Suchtlesen. Es ist ein atemberaubendes, zutiefst erschütterndes Portrait menschlicher Abgründe, das gerade wegen der kühlen, sachlich-neutralen Schilderung gewaltige Emotionen weckt. Frei von jeglicher Sensationsgier werden in vierzehn True Crime-Kurzgeschichten einige der spektakulärsten finnischen Kriminalfälle der letzten Jahrzehnte nacherzählt. Eine ergreifende Sammlung von Berichten über Mord, Totschlag, Entführung, Missbrauch, Betrug, Verrat und Diebstahl, die den Leser an die Grenzen des Erträglichen führen. Es sind Straftaten, in die „Menschen wie Du und Ich“ verwickelt sind; Menschen, deren Leben aufgrund tragischer Umstände von einem Tag auf den anderen nicht mehr das sind, was sie zuvor waren. Mit Sachverstand und exzellentem Kopfkino integriert der True Crime-Experte die wichtigsten Einsichten aus Gerichtsverhandlungen, Akten, psychologischen Gutachten, Verhören und Ermittlungsprotokollen in seine ereignisreichen Erzählungen. Das Leben schreibt haarsträubende Geschichten. Dieses Buch fasst sie zusammen. Gefesselt, fassungslos, verblüfft und zu Tränen gerührt werden Sie alles in Frage stellen, was Sie über die menschliche Natur zu wissen glauben.

Der Autor entführt uns in seinem 6. Buch über wahre Verbrechen diesmal nach Finnland. 14 spannende Fälle sind hier nachzulesen.

Das Cover des Buches passt natürlich perfekt zum Buch, ebenso wie zur bisherigen Reihe und ist ein echter Hingucker.

Auch hier sind die Fälle wieder glänzend recherchiert, wobei dies hier sicher nicht ganz einfach war, da eigentlich kaum Fälle aus Finnland international für Aufsehen gesorgt haben. Der Schreibstil ist ausgezeichnet.

Trotz des doch eher nüchternen Schreibstils kommen aber aufgrund der Fälle und deren Beschreibung Emotionen beim Lesen hoch.

Der Autor beschäftigt sich in den meisten Fällen um Täter und Opfer gleichermaßen. Auch das Motiv nimmt eine wichtige Rolle ein, ebenso das Gerichtsurteil und was mit den Tätern in der Gegenwart ist.

Und die Fälle sind zum Großteil wirklich schockierend, und das aus verschiedenen Gründen.

Die Länge jeden Falles sind genau richtig, sodass der Fall hinreichend erörtert wird. Dadurch ist auch die Spannung hochgehalten.

Das Einzige was ich wieder beanstanden muss, sind fehlende Fotos. Da bleibt einem nur, dass man dann die Bilder googelt. Dies ist ein Versäumnis, das - hoffentlich in noch vielen Fortsetzungen - behoben wird. Denn mit Bildern wäre das ganze Buch noch besser.

Das Buch lädt aber auch dazu ein einfach weiterzugooglen.

Einige Fälle waren wieder emotional sehr bedrückend, da hier auch der Täter als Opfer zu sehen ist bzw. die Jugendbehörden ordentlich geschlampt haben.

Bei dem einzigen ungelösten Fall in dem Buch tendiere ich dazu dem Staatsanwalt recht zu geben, wobei hier eigentlich klar festgestellt werden können, ob die Scherben innen (Einbruch) oder außen (bei einem Gegenstand, der rausgeworfen wurde) stammen.

Fazit: True Crime in Bestform. 5 von 5 Sternen