Rezension

War es ein Ehrenmord?

Todesbraut
von Sandra Lüpkes

Bewertet mit 5 Sternen

Wencke Tydmers, eine frühere Kommissarin, die sich in den letzten drei Jahren in den USA als Profilerin ausbilden ließ, tritt nun eine Arbeitsstelle beim LKA Hannover an. Ihr Aufgabengebiet besteht nun daraus neue Fallanalysen zu alten Fällen anzufertigen und diese dann in eine Datei namens ViCLAS einzugeben, in der weltweit Verbrecherdaten gespeichert werden. Ihr erster Fall betrifft den versuchten Mordanschlag an Shirin Talabani, der 3 Jahre zurückliegt. Wencke soll dafür Shirins Bruder Armanc noch einmal interviewen, der damals den Autounfall provozierte und auch das Opfer befragen. Doch als Wencke mit Shirin sprechen möchte, findet sie diese ermordet vor. War es ein Ehrenmord? Wieder gerät Armanc in Verdacht und er gesteht daraufhin auch den Mord. Wencke glaubt ihm jedoch nicht die Tat wirklich begangen zu haben und fängt an selbst zu ermitteln. Damit ist nicht nur der Ärger mit ihrer neuen Vorgesetzten vorprogrammiert, sondern sie begibt sich auch selbst in große Gefahr. Und nicht nur sich selbst, sondern auch alles, was ihr lieb ist.

Sandra Lübkes ist ein herausragender Thriller gelungen, bei dem der Spannungsbogen von Anfang bis Ende aufrecht gehalten wird. Der Leser bleibt lange Zeit über die tatsächlichen Vorgänge im Unklaren. Es fällt leicht, sich in Wencke hinein zu versetzten und ihre Sichtweise nachzuvollziehen. Die Rückblicke, die ihre Vergangenheit betreffen, machen große Lust die früheren Bände auch noch zu lesen. Die Autorin eröffnet dem Leser einen differenzierten Blick auf eine fremde Kultur mit eigenen Riten und Bräuchen. Und dieser Roman lässt einen nachdenklich zurück. Mir hat "Todesbraut" spannende Lesestunden beschert.