Rezension

War ok!

Helene geht baden
von Isabella Archan

Rezension "Helene geht baden" von Isabella Archan

Helene geht baden ist das Krimidebüt von Isabella Archan. Es erschien am 01.09 2014 mit 310 Seiten im Conte Verlag.
 

Inhalt:

Helen ist jung, Helene ist blond, Helene liebt baden. Jeden Abend entspannt sie sich im schaumigen Wasser. Danach kuschelt sie sich auf die Couch ihrer kleinen Singlewohnung, genießt ihr Abendessen vom Lieferservice.

Fritz ist alt, Fritz ist verwitwet, Fritz ist einsam. Abends sitzt er mit seinem Fernglas am Fenster und beobachtet seine Nachbarn. Die Greise im Altenheim, den Dicken auf seinem Trimm-Rad. Und Helene. Doch was er eines Abends sieht, lässt die Welt auseinanderbrechen, seine und Helenes.

Willa ist Polizistin, Willa ist neu in Köln und Willa ist hartnäckig. Deshalb ist sie bestens geeignet, das Danach für Helene erträglich zu machen und den Täter zu finden. Aber Willa ist unsicher und Helene gebrochen. Isabella Archans Debüt lässt das Grauen in den Alltag einschlagen, lugt durch die Risse in den Masken der Menschen und zeigt den Abrund hinter dem Zaun unseres Nachbarn. (Klappentext)
 

Das Cover:

Das Cover ist sehr schlicht und zeigt nur eine Badewanne. Es hat etwas geheimnisvolles, da die Badewanne sehr edel ist mit goldenen Füßen und sich dahinter eine schwarze Wand befindet. Nach dem Lesen bzw. auch schon vom Titel her weiß man, dass Helene die Leidenschaft hat, zu baden.
 

Meine Meinung:

"Dieser Typ kann der klassische Soziopath sein. Nach außen integriert, höflich angepasst, nach innen eine tickende Zeitbombe. Ich kann mir vorstellen, dass er beide Male keine Tötungsabsichen hatte. Er will seine Opfer zerstören, quälen. Emotional und körperlich niederringen. " (S. 183)

Ein kleines Häppchen aus dem Buch zum anbeißen. :-D
Nun zur Bewertung. Der lockere, humorvolle Schreibstil lässt sich ziemlich gut lesen. Für ein Debüt ist das ziemlich gut. Die Thematik finde ich auch sehr interessant und erschreckend. Ein Mörder klingelt an deiner Tür und bringt dich (fast) um und ein Spanner ruft daraufhin die Polizei.
Ausgearbeitet ist das ganze aber nicht mehr ganz so gut, wie ich dachte. Oft kam es mir ein bisschen lang vor und mir fehlte die Spannung. Es war entweder ganz viel Spannung vorhanden oder halt eben ziemlich wenig, das ist ein entscheidener Punkt, der mich gestört hat. Zum Ende war zum Glück wieder sehr viel Spannung vorhanden.
DIe Hauptperson Helene ist sympathisch. Man versteht ihre Handlungsgänge nicht immer ganz, dass fand ich auch teilweise ziemlich komisch und störend.
Am liebsten mochte ich den Spanner Fritz. Irgendwie konnte man sich in ihn reinfühlen, allein und traurig.  Ich hätte mir jedoch ein anderes Ende für ihn gewünscht.
Willa, die Polizisten fand ich wiederum nicht so gut. Die, die dauernd an den Fingern kaut. (Macht sie zwar auch menschlich, jedoch fand ich sie einfach im Allgemeinen nicht gut ausgearbeitet.)

Fazit:
Ein solides, lesenswertes Debüt, welches mich leider nicht überzeugen konnte. Ich wurde einfach nicht warm mit dem Ganzen. Die Handlung ist ausbaufähig, aber hey, das ist ein Debüt und für ein Debüt somit ziemlich gut! Was ist schon perfekt?
3 Sterne.