Rezension

Was bin ich?

Auf den Schwingen der Nacht - Heather Terrell

Auf den Schwingen der Nacht
von Heather Terrell

Bewertet mit 4 Sternen

Eigentlich ist das die Kernfrage der Protagonistin Ellspeth (genannt Elli), um die sich das Buch dreht.

Elli hat nicht viele Freunde, eigentlich nur ihre besten Freundin Ruth. Als nach den Sommerferien die Schule wieder beginnt, fällt ihr sofort ihr neuer Mitschüler Michael auf - der sich prompt für sie interessiert. Die beiden werden ein Paar und merken gleich, dass sie einige "Besonderheiten" teilen. So klärt Michael Elli auf, dass sie nicht einfach nur jede Nacht vom Fliegen träumt (und sich am nächsten Morgen wundert, warum sie im Herbst bei offenem Fenster geschlafen haben soll), sondern dass sie wirklich fliegen kann. Doch damit steht die Frage nur umso größer im Raum: Was bin ich? Ist Michael genauso wie ich?

Die Idee des Buches fand ich nicht schlecht, an der Umsetzung hätte man allerdings noch arbeiten können. So lernt Elli z.B. Michael kennen, die beiden fühlen sofort eine Verbundenheit und - schwupps - sind sie zusammen. An der Stelle fand ichs zwar ein bisschen schnell, aber an anderen Stellen fehlte durch diese Geschwindigkeit, in der erkannt/vergeben/... wurde einfach Tiefe der Personen. Man erhält nur bedingt Einblick in Ellis Gedanken, was bei anderen Büchern die Handlung schneller vorantreibt/mehr Platz für Action lässt, aber auch das ist hier nur bedingt der Fall.

Die Kapitel sind sehr kurz, kaum eins ist mehr als 10 Seiten lang. Auf der einen Seite kann man es so gut mal an die Seite legen, auf der anderen Seite hätten die Kapitel gegen Ende, als es durchaus ein bisschen spannend wurde, gerne länger sein können.

Gut fand ich, dass die Autorin an einer fachlichen Stelle (die ich hier aus Spoilergründen nicht näher benenne - wer das Buch gelesen hat, dürfte wissen, was ich meine) gut recherchiert und verständlich erklärt hat.

Ich habe lange zwischen 3,5 und 4 Sternen geschwankt, aber da ich hoffe, dass Band 2 nach diesem "Einführungsband" besser loslegt, war ich mal optimistisch bei der Punktevergabe.