Rezension

Was die Überforderung der Elternschaft zutage fördert...

Fake - Frank Rudkoffsky

Fake
von Frank Rudkoffsky

Bewertet mit 5 Sternen

Jan und Sophia steht die Welt offen – bis sie überraschend schwanger wird und sich beide für das Kind entscheiden. Das gemeinsame Familienglück währt nur kurz, denn Max ist ein absolutes Schreibaby und treibt Sophia an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Jan dagegen ist selten Zuhause und auf seine Weise unzufrieden, als Journalist findet er mit seinen Artikeln in Stuttgart kaum Abnehmer. Sophia, die nicht weiß wohin mit ihrer Wut, findet im Trollen  ein Ventil in den Sozialen Medien und Foren des Internets. Denn damit kann man ja keinen Schaden anrichten, oder…? Als Max das Kindergartenalter erreicht, nimmt Sophia ihre Karriere bei Daimler wieder auf, denn jetzt ist ihrer Meinung auch mal Jan dran sich für die Familie aufzureiben. Im Homeoffice zwischen Recherche und Kinderbetreuung verfestigt sich Jans Frustration, bis er auf ein Thema stößt, über das er unbedingt berichten will. Buchstäblich wird er tiefer in die Sache gerissen, als ihm lieb ist. Abseits des Familienlebens tun sich für diese Eltern Abgründe auf, deren Geheimnisse sie um jeden Preis vor dem anderen verbergen müssen…

Der Klappentext beschreibt dieses Buch als „tragikomischen Roman“, und diese Bezeichnung trifft es mitten ins Schwarze. Bissig, zynisch, desaströs und humorvoll erzählt Frank Rudkoffsky eine Geschichte, in der man sich ein bisschen fremdschämt, aber irgendwie auch wiedererkennt. Über die eine oder andere Wortwahl muss man aber mehr oder minder definitiv wissend schmunzeln. Klare Leseempfehlung!