Rezension

Was ist ein Leben wert?

Der Handel deines Lebens -

Der Handel deines Lebens
von Fredrik Backman

Bewertet mit 4 Sternen

Ein erfolgreicher, aber einsamer Mann trifft in einem Krankenhaus auf ein mutiges kleines Mädchen. Beide sind krank. Beide fühlen sich dem Tod zu nahe. Beide haben Angst. Da erhält er die Gelegenheit das Schicksal des Mädchens zu verändern - allerdings zu einem sehr hohen Preis. Ist er bereit alles zu opfern?

Dieser Roman ist in Briefform geschrieben, welchen der Mann an seinen Sohn schreibt. Für diesen war er nie ein guter Vater, weil ihm seine Arbeit, Geld, Erfolg und Ruhm wichtiger waren. Auf den ersten Blick scheint er auch kein besonders guter Mensch zu sein, er wirkt arrogant, überheblich, egoistisch und unfreundlich. Und dennoch berührt das kleine Mädchen etwas in ihm. Dieses weiß, dass es krank ist und vermutlich sterben wird. Und dennoch tut es alles, um seine Mutter aufzumuntern und glücklich zu machen und ihr auf keinen Fall zu zeigen, dass es Angst hat.

Und so erkennt der Mann, dass Geld und Erfolg allein nicht glücklich machen. Er erkennt, was er alles verpasst hat und dass der Wert von Zuneigung, Familie und einem Zuhause unbezahlbar ist. Zwischen Bedauern angesichts der Vergangenheit und den Hoffnungen für die Zukunft, muss er sich entscheiden, ob dieser Handel seines Lebens überhaupt einen Sinn hat.

Trotz dieser offensichtlich ziemlich ernsten Thematik, ist das Buch stellenweise auch ziemlich humorvoll, besonders was eine gewisse Dame im grauen Wollpullover mit Aktenordner angeht. Das hat mir ebenso gut gefallen wie die Metapher an sich. Aufgelockert wird das Buch zusätzlich durch 18 farbige Abbildungen, die teilweise ziemlich atmosphärisch sind.

Auch die Botschaft ist bemerkenswert: Es ist nie zu spät, um sich zu ändern und etwas gutes oder sogar wirklich selbstloses zu tun.