Rezension

Was ist los in der Kinderklinik?

Eric Holler: Glück Auf, Tod! -

Eric Holler: Glück Auf, Tod!
von Roman Just

Bewertet mit 5 Sternen

„...Noch seltsamer erschien der Umstand, dass Eric seit einiger Zeit dazu übergegangen war, sich manche Todesfälle zu notieren, aber davon wussten weder Bekannte noch Freunde...“

 

Privatdetektiv Eric Holler hat gerade eine Auftragsflaute. Er liest in der Zeitung die Todesanzeigen. Als analytisch denkender Mensch fällt ihm dabei ein Zusammenhang besonders auf.

Der Autor hat erneut einen spannenden und eher ungewöhnlichen Krimi geschrieben. Welcher Privatdetektiv nimmt Ermittlungen auf, wo es eigentlich nichts zu ermitteln gibt? Eric Holler tut das.

Der Schriftstil sorgt für den hohen Spannungsbogen.

Eric waren die Todesanzeigen von vier neugeborenen Babys innerhalb weniger Monate aufgefallen. Alle Kinder wurden in der gleichen Klinik entbunden. Deshalb begibt er sich in die dortige Cafeteria. Dort lernt er die Kinderkrankenschwester Cornelia kennen. Wird sie seine Fragen beantworten?

Nach einem weiteren Todesfall, bei dem der Vater ausrastet und die Mutter verschwindet, wendet er sich an den Kriminalisten Manfred Werthofer. Beide hatten sich beim letzten Fall kennengelernt. Der aber winkt ab.

 

„...Was soll ich Ihrer Meinung nach tun? Es sind keine Anzeigen, keine Verdächtigungen, nicht ein einziger Hinweis auf Unregelmäßigkeiten bei mir eingegangen...“

 

Eric wäre nicht Eric, wenn ihm nicht eine Idee käme. Gleichzeitig aktiviert er seine Netzwerke und seine Kontakte in die USA, um über den Leiter der Klinik und seine Familie recherchieren zu lassen. Das Ergebnis zeigen ihm die Schattenseiten der Digitalisierung.

 

„...Die Menschen waren nicht gläsern geworden, sondern unterstanden ab dem ersten Eintrag in ein behördliches Dokument einer unsichtbaren Kontrolle. Nicht im Osten und nur in Diktaturen, sondern überall, weltweit...“

 

Es bedarf einiger überraschender Wendungen, bevor klar wird, was sich in der Klinik wirklich abgespielt hat.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Das liegt nicht zuletzt an dem ungewöhnlichen Ermittler, über dessen Vergangenheit ich wieder ein bisschen mehr erfahren habe.