Rezension

Was leicht klingt, muss nicht unbedingt tatsächlich leicht sein.

Denken wie ein Buddha - Rick Hanson

Denken wie ein Buddha
von Rick Hanson

Bewertet mit 3 Sternen

Rick Hanson, seines Zeichens Neuropsychologe, führt uns Laien durch die manchmal sehr komplizierten Strukturen unseres Denkapparates. Auf anschauliche und verständliche Weise erläutert er eine von ihm entwickelte Technik der Achtsamkeit. Mit ihr können wir positive Alltagserfahrungen besser und bewusster aufnehmen. Das wiederum wirkt sich dann stärkend auf unser Denken und unseren Geist aus und ebnet damit im Idealfall den Weg zu Glück, innerer Ruhe und Ausgeglichenheit.

Im ersten Teil des Buches erklärt Rick Hanson, grob gesagt, wie unser Gehirn so funktioniert. Komplizierte neurologische Abläufe erklärt er auf eine leicht verständliche Art, immer wieder durch lebensnahe Beispiele veranschaulicht. So versteht man etwas besser, wie man selber so tickt und funktioniert und warum man oft tut, was man so tut :-)

Unklar

Da ich kein studierter Irgendwas bin, ist mir manches nicht so wirklich klar. Wenn das Gehirn tatsächlich dazu neigt, sich die negativen Erfahrungen besser und länger zu merken, wieso hat man dann dieses ständige “früher war alles besser”-Syndrom, auch wenn man definitiv weiß, dass das gar nicht stimmt?  Meine Schulzeit war nicht unbedingt das Highlight meines Lebens - aber wenn ich daran zurückdenke, denke ich als erstes an lange, träge Sommertage mit Hitzefrei, Freibad, Spaß und nicht an die schlechten Mathenoten oder den ätzenden Banknachbarn?

Positive Erfahrung

Im zweiten Teil des Buches geht es dann darum, wie man sein Gehirn dazu bringen kann, sich viel mehr mit den positiven Erfahrungen zu identifizieren und damit eine allgemeine Veränderung zum Positiven zu bewirken. Wenn man den Fokus mehr auf die positiven Aspekte und Erfahrungen des Alltags lenkt, fühlt man sich auf Dauer zufriedener und glücklicher. Dadurch bremst man die negativen Erfahrungen dann aus.

Training

Anhand vieler, vieler Beispiel kann man so manches gut einüben und trainieren. Allerdings war mir manches so überhaupt nicht schlüssig, anders war so durcheinande, dass ich oft den Faden verloren habe. Aber die grundsätzlichen Schritte für ein positives Lebensgefühl sind gut erklärt:

  • Mache eine positive Erfahrung.
  • Reichere sie an.
  • Nimm sie in dich auf.
  • Verbinde sie dergestalt mit positivem und negativem Material, dass das Positive gestärkt wird und das Negative sogar ersetzen kann. (Der vierte Schritt ist optional.)

Ausprobieren

Ob diese vier Schritte nun helfen oder nicht, muss sicherlich erst mal die Zeit zeigen. Ohne Fleiß keinen Preis gilt sicher hier wie überall :-) Vor allem aber muss jeder für sich erst mal testen, ob das denn nun seine Methode ist oder nicht. Was bei dem einen Menschen wunderbar klappt, kann für den nächsten gar nicht gehen. Aber man kann ja auch nicht wirklich etwas verlieren, also kann man völlig risikolos nachprüfen ob denn nun dieser Weg der richtige ist, man nur ein paar Anregungen daraus aufnimmt oder man was völlig anderes probiert

Mein Fazit:

Denken wie ein Buddha bietet eine recht wissenschaftliche Betrachtungsweise, wie man eine positivere Einstellung zum Leben erreichen kann. Grundsätzlich bin ich eher ein Freund von wissenschaftlichen Erklärungen, aber einige Fragen bleiben für mich noch offen.