Rezension

Was tun wenn....

Ultimatum - Christian V. Ditfurth

Ultimatum
von Christian v. Ditfurth

Das Cover des Buches weist auf einen der Orte des Geschehens hin - das Kanzeleramt. In der Mitte prangt der Titel.
Alarm im Kanzleramt!

Berlin im Herbst 2019: Der Ehemann der Kanzlerin wird gekidnappt. Die Entführer stellen unerfüllbare Forderungen. Eine deutsche Regierung lässt sich nicht erpressen. Oder doch? Die Entführer meinen es ernst, senden eine abgetrennte Hand ins Polizeirevier. Der Machtapparat ist in Schockstarre, de Bodt schafft es allerdings, Dr. Süß zu befreien. Aber das Katz-und-Maus-Spiel hat gerade erst angefangen. In Frankreich wird die Gattin des Präsidenten entführt … Kommissar Eugen de Bodt und sein Team stehen vor einer fast unlösbaren Aufgabe. 
Soweit der Klappentext.
Christian von Ditfurth nimmt die Leser, im fünften Band, mit auf eine futuristische Reise zu den Ereignissen, die zum Einsatz von Kommissar Eugen de Bodt und seinem Team führen.
Dabei scheint der Autor inhaltlich auf Erfahrungen, wie die Entführung von Hans Martin Schleyer zurückzugreifen. Damals stellte sich die Frage nach der Erpressbarkeit des Staates in der Realität.
Thematisch ist der Roman sehr breit gefächert - genannt seien hier nur die Geheimdienste oder die Sicherheit von Atomkraftwerken. All dies lässt den Thriller zu einem komplexen Werk werden, das auch zum Nachdenken über die Zusammenhänge in unserer doch sehr komplizierten Welt anregt.

Der Autor, selbst Historiker und Kenner der Berliner Politszene, startet mit einem rasanten Tempo in das Geschehen.
Schon bald weitet sich die Krise aus. Frankreich wird durch die Entführung der Präsidentengattin involviert. Ausserdem sterben weltweit russische Diplomaten bei unterschiedlichen Anschlägen.
Das Miteinander der Protagonisten entwickelt sich zu einem rasanten Schlagabtausch, bei dem kaum Zeit zum Atemholen bleibt. Es entwickeln sich mehere Handlungsstränge, die es zu verfolgen gilt. Die ständig wechselnden Perspektiven der Handlung tragen auch zum hohen Spannungsbogen teil. 
Dabei bleibt dem Kommissar genug Zeit in gewohnter Manier mit seinen Kollegen zu frotzeln. Er registriert sogar noch rechtzeitig die ihn anfliegende Idee, um Professor Süss aus den Fängen seines Intimfeindes zu befreien.  
Die Charaktere sind der Handlung entsprechend sehr gut entwickelt. Anklänge an die aktuelle Politik scheinen immer wieder auf.
Die stückweise minimalistisch anmutende Sprache, die manchmal abgehackte Sprechweise vermitteln ein immer rasanter werdendes Tempo.
Der Schluß des Politthrillers kommt etwas abrupt daher. Die Idee war zwar schon einige Zeit mitgelaufen, aber dass sie so wichtig wurde, kam unerwartet.
Zum Schluß bleibt mir zu sagen: Es ist eine rasante Lektüre für gemütliche Sommerlesestunden.