Rezension

Was tut Arno nicht alles für seine Liebste und gerät dabei in den größten Schlamassel ...

Beziehungskiller - Martin Mucha

Beziehungskiller
von Martin Mucha

Bewertet mit 5 Sternen

Was tut man nicht alles für die Liebe. So muss Universitätslektor Arno Linder seine Freundin zu einen Wochenende unter Kollegen begleiten. Natürlich soll er gut gekleidet sein, wofür Laura sorgt und er soll natürlich seine kriminelle Vergangenheit für sich behalten. Außerdem soll er nicht so den Herrn Dr. Oberschlau raushängen lassen, also kurz um, er soll sich so benehmen wie Laura es gerne hätte. Klingt doch nach einem wunderbaren Wochenende im Weinviertel. Arno gibt sich auch redlich Mühe, den vorzeigbaren Partner zugeben, aber wer ihn kennt weiß, es muss was passieren. Nachts auf den Weg zur Küche, um seiner Liebsten ein Wasser zu holen, findet er den Gastgeber tot in seinem Arbeitszimmer. Für Arno eine Katastrophe, denn er sieht seine Beziehung in Gefahr, Laura glaubt doch nie und nimmer, das er nichts damit zu tun hat. So kommt es auch wie es kommen muss, Laura lässt ihn stehen. Es gibt also nur eine Lösung um das Herz seiner Liebsten zurück zu erobern, er muss den Mord aufklären. Wird Arno das gelingen? Und worein wird er diesmal geraten? Und wird Laura ihm überhaupt glauben?
Arno die Dritte und diesmal mit Laura. Ich muss ja gestehen, ich mag sie nicht sonderlich und kann diese Beziehung auch nicht wirklich verstehen. Was findet Arno an ihr? Sie ist die typische Karrierefrau, für die nichts anderes in Vordergrund steht und das lässt sie auch wieder gut am Anfang raushängen. Allerdings benimmt sich Arno in ihrer Gegenwart wie ein kleiner verliebter Schuljunge. So geht es erstmal raus aus meinen geliebten Wien und ab ins Grüne. Im ersten Moment war ich ein bisschen geknickt, denn ich liebe Muchas Beschreibungen von Stadt und Leute. Aber dann nahm die Geschichte ihren Lauf und als der Inspektor am Tatort eintrifft, hat man das Gefühl in einen Agathe Christi Krimi eingetaucht zu sein. Natürlich steckt mehr hinter den Mord und erst zurück in Wien, kommt Arno Stück für Stück der Sache auf die Schliche. Um an Informationen zu kommen, muss er natürlich wieder den Weg, in seine Vergangenheit, nehmen und so kommen wir wieder in den Genuss von Arnos Kleinkriminellen Seele. Hier tappt er natürlich von einen Fettnapf in den Nächsten und muss so einige Tiefschläge hinnehmen.
Martin Mucha hat einfach ein Talent kuriose Geschichten zu erfinden und ein Können diese unterhaltend zu präsentieren. Als Leser hat man riesig Spaß    und geniesst einfach den Wortwitz. Er erzählt flott und rasant mit viel Humor. Seine Figuren sind immer sehr originell und das in jeder Gesellschaftsschicht. Mucha spielt da gern ein bisschen mit der Realität und nimmt auch gern die Gegenwart so ein bisschen auf die Schüppe. Allerdings fand ich die beiden Bände davor noch einen Ticken besser, hier kam man so schnell dahinter, aber das ist Luxusdenken. Ich habe genau das bekommen was ich wollte: Arno, Wien, eine Geschichte auf sprachlichen hohen Niveau und Humor über den ich lachen kann. Ich freu mich schon auf den nächsten Teil und reise gerne wieder nach Wien.