Rezension

Was uns Jakobs Leben lehrt

Jakob - Leo Bigger

Jakob
von Leo Bigger

Bewertet mit 4 Sternen

„...Immer, wenn wir es schaffen, Gott zu vertrauen, säen wir, Wir säen eine Saat aus, die sich schlussendlich für uns und für unsere Nachkommen als Segen herausstellen wird...“

 

Das Buch beginnt mit der Geschichte des Jakob aus der Bibel. Dann analysiert der Autor in acht Kapiteln das Verhalten des Jakob genauer und zieht Schlussfolgerungen für unsere Zeit.

Jakob hat seinen Bruder betrogen und sich den Segen erschlichen. Immer wieder arbeitet der Autor heraus, dass Jakob wusste, was er wollte und ein Ziel vor Augen hatte. Im Gegenteil dazu war Esau mit dem Ist – Zustand zufrieden und hat zu spät begriffen, was ihm entgangen ist.

Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Auf humorvoll-erfrischende Art nähert sich der Autor den entsprechenden Themen, sei es Vertrauen, Einsatzbereitschaft oder Zielstrebigkeit. Er scheut sich dabei nicht, persönliche Lebenserfahrungen einfließen zu lassen oder sich auf Beispiele anderer zu berufen. Er nutzt ebenso Wiederholungen, um ein Thema zu vertiefen.

In der Regel geht er zuerst auf Jakobs Leben ein, belegt das durch Bibelzitate, nennt dann weitere Beispiele aus der Bibel und wendet sich letztendlich der Gegenwart zu .

In einem seiner Schwerpunktthemen geht es darum, dass wir uns im Leben entscheiden müssen. Wer Entscheidungen versäumt, verzichtet auf Gottes Segen. Gott hat einen Plan für uns, erwartet aber, dass wir selbst mit aktiv werden. Einer seiner Sätze lautet:

 

„...Mach lieber einen Fehler aus Überzeugung, als ängstlich auf der faulen Haut zu liegen...“

 

Der Autor arbeitet sehr viel mit Fragen. Die können als Überschrift zu einem ganzen Kapitel gesetzt oder als lose Fragen innerhalb einer Abhandlung gestaltet sein. In beiden Fall gibt es dann eine Reihe von Denkanstößen.

Außerdem mag der Autor in seinen Darlegungen Aufzählungen. Dadurch wird ein Thema konsequent komprimiert abgehandelt, sei es die Darlegung, was und wer uns den Segen raubt, oder die Möglichkeiten, sich selbst zu erkennen. Ein Zitat soll das wieder verdeutlichen:

 

„...Nicht Menschen entscheiden, wer und was du bist. Egal, was sie über dich sagen und denken, Gott entscheidet!...“

 

Sehr gut gefallen hat mir, dass der Autor klar herausstellt, dass zwar mit Gott alles möglich ist, dass aber unser Leben nicht nur Sonnenschein ist. Wir müssen auch durch die Tiefen, wie auch Jakob durch schwere Zeiten musste.

Interessante Querverbindungen zu Saul und David, Gedanken über das Verhalten Rebekkas, Informationen über die Namensbedeutung der ersten vier Söhne von Lea und ausführliche Schilderungen der Stationen Jakobs von der Wanderung zu Laban bis zur Heimkehr ergänzen die Geschichte und werden ebenfalls mit der Gegenwart verknüpft. Jakobs Wandlung im Laufe der Zeit wird deutlich.

Bibelzitate werden kursiv und fett dargestellt. Die Überschriften werden durch unterschiedliche Schrifteffekte hervorgehoben.

Ganzseitige Fotos eines bärtigen Mannes dienen der Illustrationen.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen, auch wenn der manchmal fast flapsig wirkende Schriftstil für diese Art von Literatur eher ungewöhnlich ist. Gerade aber dadurch könnte es gelingen, jugendliche Leser anzusprechen.