Rezension

Weihnachten auf Sylt...

Ist so kalt der Winter - Nina Ohlandt

Ist so kalt der Winter
von Nina Ohlandt

Bewertet mit 3 Sternen

ACHTUNG! Diese Rezension bezieht sich auf das gleichnamige und ungekürzte Hörbuch, das hier leider nicht gelistet ist! Irgendwie drängte sich die Lösung ein wenig auf - das macht die gediegene Atmosphäre rund um das Weihnachtsfest auf Sylt nicht ganz wett...

Weihnachten auf Sylt - eigentlich kein Stoff für einen Krimi, sondern vielmehr für einen Wohlfühlroman mit Kaminfeuer, Heißgetränken, gutem Essen und Wein, Wellenrauschen und guten Gesprächen. Das jedenfalls hat sich auch der Flensburger Hauptkommissar John Benthien gedacht, als er beschloss, mit seinem Vater die Feiertage auf der Insel zu verbringen. Mit der Grippe, die ihn befiel, hat er jedenfalls nicht gerechnet. Und ebensowenig mit der alten Frau, die plötzlich verängstigt vor seinem Bett steht. Halluziniert er schon im Fieber?

Johns Vater lässt sich von den Geschehnissen nicht aus dem Takt bringen und trifft unbeirrt alle Vorbereitungen für ein heimeliges Weihnachtsfest. Doch John gerät nicht nur des Fiebers wegen zunehmend ins Schwitzen. Sein Gespür als Polizist ist gefragt, denn die alte Frau, die da vor seinem Bett stand, ist sehr real und die neue Nachbarin der Benthiens. Annelie Jansen berichtet nicht nur von einem Einbruch in ihrem Haus, sondern auch noch von einem Mord in den Dünen. 

Derart verängstigt ist die alte Dame, dass Vater und Sohn Benthien beschließen, ihr ein Zimmer in ihrem Haus anzubieten. Weihnachten jedenfalls wird Annelie Jansen nicht alleine verbringen müssen. Doch wer steckt hinter dem Einbruch - und wer hatte ein Motiv, den Mann, der tatsächlich tot in den Dünen aufgefunden wurde, umzubringen? Steckt dahinter der entflohene Straftäter Luca Meinhardt, der auf Sylt gesehen worden sein soll?

Vier Jahre ist es bereits her, dass ich den ersten Band der Krimireihe um den Flensburger Hauptkommissar John Benthien gehört habe ('Küstenmorde'). Dieser Kurzkrimi (ungekürzt: 3 Stunden und 13 Minuten) ist kein fester Teil der Reihe, sondern ein zusätzliches Gimmick, vermutlich um die Fans dieser Küstenkrimis zwischen zwei längeren Folgen bei Laune zu halten. Nicole Engeln liest diesen zur Weihnachtszeit spielenden Sylter Krimi flüssig und souverän - mit einer angenehm zu lauschenden Stimme.

Die Hauptcharaktere (allen voran John und sein Vater) bieten auch diesmal ein unterhaltsames Miteinander, das nicht immer nur reibungslos funktioniert. Aber gerade die kleinen Scharmützel sorgen hier für das Salz in der Suppe. Weihnachtsflair gibt es dabei trotz des Krimianteils reichlich. Der Krimi selbst - naja. Er plätschert irgendwie adventsbeschaulich und nur mäßig spannend vor sich hin. Tatsächlich drängte sich die Lösung irgendwie fast schon von selbst auf, was ich doch ein wenig schade fand. 

Ganz unterhaltsam, und vor allem wohl für Fans der Reihe zur Weihnachtszeit zu empfehlen. Ich habe den Kurzkrimi nicht ungern gehört, aber zu den Highlights zähle ich ihn jetzt auch nicht. Allerdings wächst jetzt doch die Lust, endlich mit Folge zwei der Reihe zu starten. Immerhin...

 

© Parden