Rezension

Weihnachten, Polizisten und eine herrliche Kleinstadt

BlueChristMess -

BlueChristMess
von Megan McGary

INHALT

Nach einem Vorfall in Portland wird der grummelige Weihnachtshasser Lex in seine persönliche Hölle geschickt. In Carol Bay, einer Kleinstadt, die Weihnachten mehr als alles andere liebt, trifft er auf Ivy. Sie ist nach einem Skandal eher gemieden und setzt nun alles daran ihren Chief wieder für die festliche Jahreszeit begeistern zu können.

CHARAKTERE

Die Charaktere in diesem Buch haben mir wirklich eine Freude bereitet. Ich bin nämlich ein großer Fan des Sunshine-Grumpy- Tropes und in diesem Buch kommt es großartig zur Geltung. Ivy ist nämlich das blühende Leben. Ihre Liebe verstreut sie überall und selbst von gehässigen Kollegen lässt sie sich nicht unterbringen, obwohl sie sich manchmal ein wenig für ihre zusätzliche Karriere als Erotikschriftstellerin schämt, ist sie eine starke Persönlichkeit. Ihre Ziele erreicht sie und dabei helfen ihr oft süße Bucket Listen. Auch im Kampf gegen den Sexismus in der Polizei schlägt sie sich wacker und schon bald bekommt sie dafür sogar Unterstützung von Lex.
Dieser erfüllt den grumpy Charakter 1a. Er ist nicht nur gegen Weihnachten, sogar scheint auch deutlich davon eingeschüchtert sein, was er für Ivy empfindet. Amüsant ist es aus seiner Sicht zu lesen, was wirklich in ihm vorgeht, da man meistens bemerkt, wie liebevoll er eigentlich denkt und das er wirklich tiefe Gefühle für Ivy hat. Seine harte Schale taut mit der Zeit in Carol Bay auch auf und man erkennt immer wieder den pflichtbewussten Chef, der eigentlich seine Mitmenschen nur schützen will. Seine Vergangenheit hat ihn eben sehr geprägt und umso mehr man über sie herausfindet, umso mehr Sympathie empfindet man auch für den mürrischen Mann, der schon so viel in seinem Leben verloren hat.
Die Beiden ergänzen sich also perfekt, jedoch muss ich sagen, dass ich dafür mit den Nebencharakteren nicht richtig warm geworden bin. Irgendwie schienen sie immer extrem blass zu wirken und man hatte nie so richtig das Gefühl sie kennenzulernen.

HANDLUNG

Die Dicke des Buches kann einen anfangs für eine süße Weihnachtsgeschichte etwas abschrecken, doch die ersten drei Viertel des Buchs sind zeitlich absolut perfekt geplant und keineswegs zu viel. Ehrlich gesagt hat sich danach die Handlung ein wenig in die Länge gezogen und ich war teilweise nicht mehr ganz so interessiert, aber als Slowburn hat die Geschichte definitiv tolle Arbeit geleistet. Die Annäherungsversuche sind definitiv da, schreiten aber in einem angenehmen Tempo und wirken nicht zu erzwungen. Die Liebesgeschichte behält also eine gute Zeiteinteilung und man kann so langsam auch Gefallen an den Beiden als ein Paar finden ohne, dass etwas überstürzt wird.
Die Spannung ist ebenfalls grandios in den ersten drei Vierteln. Man stellt sich immer wieder die Frage, was denn nun als nächstes passiert und wer letztendlich, mit welchem Motiv, der Täter ist. Denn wer denkt in der Kleinstadt gibt es nicht spannende Ereignisse hat sich in Carol Bay gewaltig getäuscht. Mir haben die interessanten Handlungsstränge definitiv zugesagt und noch mehr Lesespaß beschert. Nur am Ende wurde mir die Aufklärung ein bisschen zu sehr in die Länge gezogen...

SCHREIBSTIL

Anfangs muss man sich erst einmal ein wenig daran gewöhnen, da irgendwie aus der dritten Person geschrieben wird, gleichzeitig aber auch starke Emotionen herüberkommen und beide Charaktere ihre eigene Sicht haben und diese sich abwechselt. So bald man aber ein wenig in der Geschichte drin ist, lässt sie sich einfach lesen und man kann sich voll und ganz auf die Handlung konzentrieren.

Fazit: Mit BlueChristMess hat es eine weitere Weihnachtsgeschichte geschafft, mir die Festtage zu versüßen und ich kann sie definitiv jedem weiterempfehlen!