Rezension

Weltverbesserung im Alltag

Hab ich noch Hoffnung, oder muss ich mir welche machen? -

Hab ich noch Hoffnung, oder muss ich mir welche machen?
von Till Raether

Bewertet mit 3 Sternen

Flüssig zu lesen, aber nichts Neues.

Till Raether ist Journalist und Krimiautor. Ein hat bereits einen erfolgreichen Essay über Depressionen veröffentlicht. Nun also Hoffnung.

Unsere heutige Welt ist so komplex, dass man sich an vielen Stellen fragen muss, was es eigentlich nützt, wenn man sich engagiert. Wenn man zum Beispiel klimaneutral lebt oder vegan, hilft das wirklich irgendwem? Wenn man nichts bei Amazon bestellt und auch nichts bei Kik und Primark kauft, verändert sich deswegen irgendetwas?

Raether stellt Fragen, die sich heutzutage viele Menschen stellen. Einfache Antworten gibt es nicht. Aber es gibt Hoffnung. Was das genau bedeutet, darüber denkt er hier ausführlich nach. Seine Quellen sind die Literatur (wie Emily Dickinson) und allgemein zugängliche Zeitschriften und Bücher. So gibt ein Vaclav Havel zugeschriebenes Zitat Anlass zum Nachdenken: „Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht sondern dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.“

Die meisten Überlegungen hat man schon einmal irgendwo gelesen oder mit anderen ausgetauscht. Durch die persönliche Herangehensweise und die zahlreichen Anekdoten ist das Buch flüssig zu lesen, zumal es nicht lang ist und die Kapitel kurz sind. Es kann helfen, einige Fragen in ein realistisches Licht zu rücken. Neues bietet es nicht.