Rezension

Wem kann man trauen?

Verrat
von Claudia Kern

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt

Ana hat sich von ihrem Leibwächter Jonan getrennt und reist alleine nach Westfall weiter. Mit einer Armee will sie sich ihr Land zurückholen. Sie wird gefangengenommen und nach Srzanizar gebracht, wo sie verkauft werden soll. Zur gleichen Zeit setzt sich die Armee der Nachtschatten in Bewegung, während in Westfall verzweifelt nach einer Möglichkeit gesucht wird, die Invasion abzuwehren.

 

Umsetzung

Schwarzklaue fand ich von Anfang an unsympathisch und hart im Auftreten. Der zweite Band beginnt mit einem Prolog, der aus einem Erlebnis aus Schwarzklaues Vergangenheit  berichtet. Endlich werden er und seine Handlungsweise für mich begreifbar.

Die Erzählweise finde ich, wie zuvor auch, sehr eindringlich. Beim Lesen habe ich Bilder vor Augen und Stimmungen werden kraftvoll transportiert.

„Die Schneebüffel zogen im Winter zur Küste, um das harte Meeresgras zu fressen, und Schwarzklaues Volk folgte ihnen, um die zu fressen, die aus Schwäche von der Herde zurückgelassen wurden oder aus Dummheit auf ihren Schutz verzichteten. Und wenn Schwarzklaue und sein Volk weiterzogen, kamen die Ratten und die Koyoten, die fraßen, was übrig geblieben war, während über ihnen die Raubvögel kreisten.“

Durch Gerit erfährt man immer mehr über die Nachtschatten. Sie sind zwar Gestaltwandler, aber abgesehen davon finde ich nicht, dass sie sich so sehr von den Menschen unterscheiden, von denen sie gehasst und gefürchtet werden.

„Gerit wollte wissen, ob damit alles vergessen sei, schluckte die Frage jedoch herunter. Es galt als ein Zeichen von Stärke, sich für seine Fehler zu entschuldigen. Einen anderen durch die Bitte um Vergebung unter Druck zu setzen, war jedoch unhöflich. Das hatte er von den Nachtschatten gelernt, und er bemühte sich, danach zu handeln.“

Der Titel ist übrigens passend gewählt. Verrat lauert an jeder Ecke und kostet mehr als eine Person das Leben. Die Ziele einiger Figuren bleiben weiterhin undurchsichtig. Ich bin gespannt, wer am Ende überlebt und seine Ziele erreicht.

Leider sind auch in diesem Band wieder etliche Rechtschreib-, Zeichensetzungs- und Grammatikfehler zu finden.

 

Und hier die Kurzzusammenfassung

+ Spannend

+ toller Erzählstil

+ Interessante Charaktere, mit ganz eigenen Zielen

- Fehler bei Rechtschreibung und Zeichensetzung

 

Fazit

Auch dieser Band hat mich überzeugt. Ana war eine Fürstentochter, die sich um nichts sorgen musste und das Land außerhalb der Festungsmauern kaum kannte. Sie entwickelt sich weiter und muss immer wieder über sich selbst hinauswachsen, vor allem, wenn sie von Menschenhändlerinnen gefangengenommen wird. Ihr Ziel Somerstorm zurückzuerobern verliert sie dabei nie aus den Augen. Gerit hingegen schließt sich den Nachtschatten an. Und eine Frage wird noch nicht beantwortet: Werden die beiden Geschwister gegeneinander in die Schlacht ziehen? Die Geschichte geht also spannend weiter und den Erzählstil der Autorin finde ich super.