Rezension

Weniger ein Thriller als mehr ein Familiendrama

Mondscheinjunge - Carla Buckley

Mondscheinjunge
von Carla Buckley

Eine ruhige Sackgasse. Man glaubt man kenne seine Nachbarn, aber das ändert sich nach einem tödlichen Unfall. Ein Kind mit der XP-Erkrankung, er kennt eure Geheimnisse.

Eine Kleinstadt in Amerika, eine Sackgasse wo eine Hand voll Häuser stehen.  Familiendramen, Scheidungen, Kinder, ältere Menschen alles ganz normal. Wäre da nicht die Besonderheit das alle Straßenlaternen ohne Beleuchtung sind und immer aus sind.

Grund hierfür ist Tyler. Er ist vor kurzem erst 14 Jahre alt geworden und hat somit schon mehr als die Hälfte seines Lebens überstanden, wenn man den Erfahrungen der Ärzte glauben mag. Ein genetischer Fehler verhindert das Tyler mit UV Licht in Berührung kommen darf. Dies sorgt sofort für Brandblasen, Verbrennungen bis hin zur Erblindung und Krebsbildung. Ein sogenanntes XP-Kind.

Somit ist er im Mittelpunkt seiner Familie. Seine Mutter Eve welche sich ständig um ihn kümmert, alles Lampen gegen sichere Lampen ausgetauscht hat. In der Straße die Beleuchtung ausschalten lies. Mit zur Familie gehören seine 16jährige Schwester Melissa welche es gewohnt ist die zweite Geige zu spielen, aber von ihrer Mutter dennoch sehr viel Aufmerksamkeit zu bekommen. Sein Vater David arbeitet in einer Großstadt und ist nur am Wochenende zu Hause. Anders kann die Familie den teuren Lebensumstand um Tyler und das Reiten von Melissa nicht leisten.

Die weiteren Charaktere der Nachbarschaft werden im Buch auch mit der Zeit etwas näher erläutert. Wichtig für die Geschichte ist auf jeden Fall Charlotte, Nachbarin und beste Freundin von Eve. Die Geschichte spielt mit der Thematik eines Unfalls wo ihre Tochter, Amy 11 Jahre alt, stirbt.

Es wird dem Leser schnell gezeigt wer den Unfall verursacht hat, da dieser in der Szenerie live mit dabei ist. So erfahren wir was Tyler bedrückt, wie sein bester Freund Abstand gewinnt, dadurch das er nun auf die Junior-High geht und Tyler von zu Hause Unterricht erhält. Erfahren was er nachts draußen durch die Nachbarsfenster sieht.

Nach dem Amy tot gefunden wird, beginnen die Spekulationen und die Bedrohung in der Straße wächst. Jeder verdächtigt jeden, Geheimnisse werden aufgedeckt, Gefahren entstehen.

Ich würde das Buch nicht als Psychologischen Spannungsroman beschreiben, sondern eher als eine Mischung aus Familiendrama und Tragödie.

Die Charaktere waren mir sympathisch, man verstand jeden für das was ihn antrieb und wie er reagierte. Tyler ist nicht das klassische Opferkind, sondern wird durch seine Mutter Eve in diese Rolle gedrängt. Melissa der pubertäre Teenager und der überarbeitete Vater welcher nicht gerade wenig weiblichem Reiz auf seiner Arbeit ausgesetzt ist. Und das Wissen über die Wahrheit, dass man schuld am Tod von Amy ist, zerfrisst einen Charakter und auch dies ist sehr gut lesbar gewesen. Ich würde das Buch weiterempfehlen aber keinen allzu großen Spannungsroman/thriller erwarten