Rezension

Weniger Humor als sonst aber gnadenlos gut In "Hart auf

Hart auf hart
von T. C. Boyle

Bewertet mit 4.5 Sternen

T.C. Boyle zählt für mich zu den besten aktuellen Schriftstellern, er versteht es, mit einem gewissen untergründigen Humor und skurrilen Personen und Begebenheiten zu unterhalten und dabei zudem etwas zum Nachdenken mitzubringen. In "Hart auf Hart" (mir gefällt der deutsche Titel überhaupt nicht, dann doch lieber den Originaltitel auch für die Übersetzung belassen: "The harder they come") ist die Ironie jedoch nicht so ausgeprägt wie in seinen anderen Büchern. Ist aber nicht das erste Mal, dass Boyle dieses ihn für viele prägende Element, wenn nicht außen vor lässt, so zumindest etwas zurückschraubt. Das schadet dem Buch aber in keinster Weise.

"Hart auf Hart" ist eine unglaubliche Geschichte, besser: Die Geschichte ist eine Geschichte, wie sie in den USA doch durchaus realistisch ist. Unglaublich ist, wie die Menschen, die darin involviert sind, ticken. Verschwörungstheoretiker, Waffennarren, Amokläufer, Menschen, die sich eine Identität zusammenschustern, die ihnen erstrebenswert scheint, weil sie keine haben, die ihnen genügen würde. T.C. Boyle schafft es, einen Einblick in Menschen zu ermöglichen, deren Verhalten in erster Linie unverständlich scheint. Dabei unterhält er großartig. Ich freue mich schon auf den nächsten T.C. Boyle.