Rezension

Weniger Lokalkolorit als sonst

Hättest du geschwiegen - Susanne Mischke

Hättest du geschwiegen
von Susanne Mischke

Bewertet mit 4 Sternen

Als die Leiche des Journalisten Markstein in Hannover gefunden wird, ist ganz schön was los in der Abteilung für Gewaltverbrechen und für Kommissar Völxen und sein Team. Denn Markstein hatte seine Nase in quasi allem: Russenmafia, Drogengeschäfte, Prostitution… Völxen muss einigen Spuren folgen, bis er endlich die richtige findet.

Ich habe mich sehr über die Fortsetzung einer meiner Lieblingskrimireihen gefreut. Völxen und sein Team mag ich schon vom ersten Band an und finde es schade, dass Jule nicht mehr in der ersten Reihe mitmischt. Allerdings webt Mischke, und das rechne ich ihr mehr als hoch an, Jules Anwesenheit gelungen in diesem Krimi unter, so dass mir fast nichts gefehlt hat. Außer ein paar Schafswitze. Die kamen leider etwas kurz.

Der Fall ist logisch aufgebaut und wird strukturiert gelöst. Stein für Stein setzt Völxen das Mosaik zusammen und wird dabei noch durch einen Nebenschauplatz abgelenkt: jemand kann den Tod eines Mädchens nicht verkraften und sinnt auf Rache. So kommt auch Kommissar Rauxel ein wenig mehr Raum zu, denn der löst quasi im Vorbeigehen einen Teil des Rätsels, was mich sehr gefreut hat, weil er bisher immer etwas stiefmütterlich behandelt wurde.

Mischkes Charaktere muss man einfach mögen. Sie sind lebensecht und sympathisch, haben Tiefgang und machen für mich einen sehr großen Reiz in der Krimireihe aus. Die Krimihandlung war dieses Mal ein wenig überzogen, hier wünsche ich mir für den nächsten Band wieder etwas mehr Lokalkolorit. Sehr schön ist auch der Humor von Mischke: wie Fernando das Problem mit der neuen Veggie-Bar gegenüber löst – darüber musste ich schon sehr schmunzeln.

Fazit: Mischke lese ich immer wieder sehr gerne.