Rezension

Wenn Alt und Jung aufeinandertreffen

Auszeit im Café am Rande der Welt - John Strelecky

Auszeit im Café am Rande der Welt
von John Strelecky

Bewertet mit 3.5 Sternen

Auseinandersetzung mit dem Leben und dem Älterwerden und eine Rückkehr ins Café am Rande der Welt und zu alten Bekannten

Nachdem ich „Das Café am Rande der Welt“ von John Strelecky gelesen habe, war ich gespannt, inwiefern „Auszeit im Café am Rande der Welt“ an die Handlung anknüpft und welchen neuen Input es liefert. Dass es sich hierbei bereits um den dritten Band handelt, habe ich erst nach Beendigung des Buches bemerkt.

Abermals treffen wir auf John, der sich nach der Beerdigung seines Patenonkels auf der Fahrt zurück nach Hause befindet, die er jedoch aufgrund einer Reifenpanne unterbrechen muss. Da er kurzfristig keinen Mechaniker an Land ziehen kann, muss er selbst Hand anlegen. Und während er dabei ist, seinen Reifen zu reparieren, gesellt sich ein Mädchen namens Hannah zu ihm. Sie war auf ihrem Fahrrad unterwegs als ihr ebenfalls eine Panne unterlief. Sie schließen sich zusammen und landen schlussendlich im Café am Rande der Welt, an das sich John nur zu gut noch erinnern kann.

Vom Aufbau her und auch inhaltlich ähneln sich dieser und der erste Band sehr. Nur dass sich hier das zentrale Thema, mit dem sich unser Hauptprotagonist John auseinandersetzt, unterscheidet. Während es im ersten Teil schwerpunktmäßig, um den Sinn des Daseins drehte, geht es jetzt um die Tücken des Älterwerdens. Das ist auch durchaus nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass John durch seinen Patenonkel gerade eben mit dem Lebensende konfrontiert wurde und noch dazu die junge Hannah einen starken Gegensatz zu dem nicht mehr ganz so jungen John darstellt. Der eher sorgenvolle Blick Johns auf das Alter – ihm wird allmählich bewusst, dass im Alter Gewisse Dinge nicht oder nur noch eingeschränkt möglich sind - schwingt eine gewisse Schwere mit. Gleichzeitig hat es auch etwas Erleichterndes, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, weil Fragen und Gedankengänge auftauchen, die vermutlich ein jeder von uns kennt. So fühlt man sich nicht alleine damit und kann sich gemeinsam mit John der Sache annähern statt davor wegzulaufen.

Für mich reichte der Roman nicht ganz an den ersten Band heran. Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht mehr überrascht wurde, da die Grundstruktur sich wiederholte. Wobei ich an dieser Stelle sagen muss, dass ich mich über das Wiedersehen mit Casey und Mike wirklich gefreut habe. Dennoch hat mir das Buch gefallen, da es bei mir einige wertvolle und hilfreiche Gedanken angestoßen hat, und weil das Ende mich doch sehr versöhnt hat.

Die Bücher weisen alle keine hohe Seitenzahl auf, weshalb es sich meiner Meinung nach in jedem Fall lohnt, sie zu lesen und sich so seine eigene Meinung zu bilden. Ich denke, dass man aus jedem Buch Streleckys etwas für sich mitnehmen kann und empfehle daher auch diesen dritten Band, den man, wie ich finde, problemlos auch lesen kann, ohne den zweiten zu kennen. Bei mir kamen jedenfalls keine Verständnisfragen diesbezüglich auf.