Rezension

Wenn der Tod Urlaub macht...

Alles Sense - Terry Pratchett

Alles Sense
von Terry Pratchett

Bewertet mit 5 Sternen

Einer der sympatischsten Charaktere ist in der Scheibenwelt eindeutig der Tod. Auch wenn man ihn normalerweise fürchtet, findet man in der Welt von Terry Pratchett Gefallen an ihm. Denn dieser Tod entwickelt eine eigene Persönlichkeit, was den Revisoren ein Dorn im Auge ist und weshalb diese ihn abschaffen wollen.
Doch was passiert mit den Menschen und all den anderen Lebewesen, wenn Tod nicht mehr existiert. Es herrscht natürlich Chaos, vor allem in Ankh Morpork, wo die Sterberate (nicht nur wegen seiner Größe) besonders hoch ist.
Tod versucht in der Zwischenzeit sein restliche Zeit auf einer Farm zu verbringen, um Erfahrungen zu sammeln und tatsächliche begegnen ihm zum ersten Mal menschliche Gefühle, wie zum Beispiel Angst.
So viel zum Inhalt... "Alles Sense" ist mal wieder ein typischer Scheibenweltroman, wie wir sie sonst gewohnt sind. Der Humor von Terry Pratchett ist einfach unverkennbar und ich kenne niemanden, der diesen Stil imitieren könnte. Immer wieder begegnen wir Anspielungen zu unser eigenen Welt bzw. sogar aus unserem eigenen Leben. Durch die komplett andere Sichtweise von Tod oder in diesem Roman auch von Untoten zaubert Pratchett einem immer wieder ein Schmunzeln ins Gesicht. Wobei man im Nachhinein auch die philosophischen Aspekte bemerkt, was einem widerum zum Nachdenken anregt.
Verwirrt hat mich dennoch das Ende. So kommen Dinge aus unserem Alltag vor, mit denen die Scheibenweltbewohner absolut nichts anfangen können, z. B.: Einkaufswagen, Einkaufszenter. Diese widerum führen ein merkwürdiges Eigenleben. Ich denke mal, das liegt daran, dass Metaphern, wie "Die Stadt lebt" plötzlich zur Wirklichkeit werden...
An sich eigentlich eine gute Idee, die Umsetzung fand ich dennoch verwirrend.