Wenn ein Spiel zum Ernst wird
Bewertet mit 3 Sternen
"Saeculum" ist der zweite Roman, den ich von der Autorin gelesen bzw. gehört habe und so begeistert ich von "Erebos" war, so enttäuscht bin ich von "Saeculum".
Die Story ist einfach reichlich schräg und entspricht nicht dem, was ich erwartet hatte.
Der 20jährige Bastian ist Medizinstudent und lernt Sarah kennen, die privat an sogenannten Conventions teilnimmt, bei denen man ins Mittelalter zurückversetzt wird und nur mit dem, was zu dieser Zeit zur Verfügung stand, klar kommen muss. Dazu fahren die Teilnehmer für ein paar Tage in abgelegene Waldstücke. Bastian lässt sich von Sarah überreden, an solch einer Veranstaltung teilzunehmen. Er wird auch gleich zum Medicus ernannt und hat seine Rolle. Allerdings wird ihm auch seine Brille abgenommen, da es Metallgestelle damals noch nicht gab...
Was harmlos beginnt, als ein mit Theaterblut beschmierter Verletzter zu Bastian gebracht wird, wird schnell ernst und es passieren Dinge, die sich auf den ersten Blick logisch nicht erklären lassen. Und für Bastian hält das Spiel noch eine ganz spezielle Offenbahrung bereit. Aber ich will nicht zu viel verraten.
Ich kannte Live-Rollenspiele wie "Saeculum" bislang noch nicht, aber es gibt ja bekanntlich nichts, was es nicht gibt. Und wer Spaß an sowas hat, soll es gerne machen, auch wenn mir der Sinn verborgen bleibt. Da finde ich diese mittelalterlichen Märkte, auf denen die Aussteller sich kleiden und sprechen wie damals, irgendwie netter. "Saeculum" erinnerte mich irgendwie an "Herr der Fliegen". Vermutlich weil sich sofort eine Rangordnung bei der Gruppe eingestellt hat, wobei sich ja die meisten bereits kannten.
Wie dem auch sei, mich hat das Hörbuch nicht überzeugt, auch wenn am Ende alles aufgelöst wird und plausibel ist.