Rezension

Wenn Katze und Hund ermitteln ...

Gut gebellt, Katze - Ilona Schmidt

Gut gebellt, Katze
von Ilona Schmidt

Bewertet mit 5 Sternen

„...Hunde unterwerfen sich den Menschen, während wir Katzen sie als Sklaven halten...“

 

Cleo ist eine reinrassige Siamesin. Bei ihrem Frauchen Annette wird sie verwöhnt. Trotzdem hat Cleo auch einen Blick für deren Schattenseiten. Dem Revierkater Cat Capone und seinen Getreuen geht Cleo lieber aus dem Weg.

Schäferhund Cody war Polizeihund, wurde ausgemustert und möchte seinem neuen Herrchen Dirk, einem Kriminalisten, zeigen, was er kann. Da gibt es aber Probleme, wie das folgende Zitat beweist.

 

„...Mein Boss müsste endlich lernen, mich zu verstehen, sonst würden wir nie einen Fall zusammen lösen...“

 

Wenn Cody allerdings eine Katze sieht, ist er nicht zu halten. So strotzt das erste Gespräch zwischen Cleo und Cody auch vor gegenseitiger Abneigung.

Doch dann stirbt Annettes Mann und Dirk wird mit dem Fall betraut. Plötzlich merken Hund und Katze, dass sie nur gemeinsam ein Unglück verhindern können.

Die Autorin hat einen amüsanten Tierkrimi geschrieben. Die Geschichte ist voller humorvoller Szenen. Das Eingangszitat zeugt davon.

Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Höhepunkte sind immer wieder die Dialoge zwischen Cody und Cleo, die sich zu einem humorvollen Schlagabtausch entwickeln. Amüsant finde ich auch die Gedanken der beiden über Herrchen oder Frauchen. Ein Zitat möchte ich dazu anführen:

 

„...Stadtmenschen bevorzugen die Taschenausgabe von Hunden, was uns Katzen nur recht sein kann...“

 

Es soll aber nicht unerwähnt bleiben, dass in der Handlung ebenfalls ernste Themen integriert wurden. Damit meine ich nicht die Aufklärung des Mordes, sondern die geschickt eingestreuten Informationen über den Umgang der Gattung Mensch mit den Tieren. So erkennt Cleo richtig, dass sie für ihr Frauchen nur deshalb wichtig ist, weil sie edel und teuer ist.

Bei den freilebenden Katzen wird deutlich, dass die eine oder andere ihrem Besitzer nicht mehr wichtig war. Kranke Katzen haben kaum eine Chance, ein Zuhause zu finden. Ebenfalls thematisiert wird das Verhalten gegenüber dem unerwünschten Nachwuchs. Die Autorin belässt es aber nicht bei Kritik, mögliche Lösungsmöglichkeiten werden angedeutet. Mit Dirk und Cody darf ich als Leser eine Hundeschule besuchen.

Auch falsch verstandene Tierliebe kann zu Problemen führen, wenn Herrchen keine Grenzen setzt und Übergewicht des Hundes zu Kurzatmigkeit führt.

Sehr gut gefallen haben mir manche Wortspielereien. So stellt Cody fest, das er verschiedene Namen hat. Beim Tierarzt heißt er „Was-fehlt-uns-denn“, bei einer Mitbewohnerin „alter Kläffer“.

Die Geschichte hat mich ausgezeichnet unterhalten. Zum Schluss darf nochmals Cody zu Wort kommen, denn seine Worte regen zum Nachdenken an:

 

„...Wir Hunde haben einen ausgeprägten Familiensinn, lassen keinen zurück und kümmern uns um die Mitglieder unseres Rudels...“