Rezension

Wenn man die Kindheit verliert

Marta schläft - Romy Hausmann

Marta schläft
von Romy Hausmann

Bewertet mit 4 Sternen

Nadja kam als gebürtige Polin nach Deutschland, und verlor schnell ihre Kindheit, weil sie in jungen Jahren wegen einer Straftat verurteilt wurde. Heute viele Jahre später arbeitet sie in einer Kanzlei. Parallel wird die Geschichte ihrer Freundin Laura erzählt, die ein unzufriedenes Hausfrauenleben führt. Als die Freundin Laura von Nadja Hilfe benötigt, wird Nadja schnell vorverurteilt, und ihre Vergangenheit bereitet ihr psychische Probleme. Nach und nach erfährt man, warum Nadja bisher ein schwieriges Leben geführt hat, für das sie zweimal büßen musste.

Die Autorin Romy Hausmann hiermit ihren zweiten Thriller nach „Liebes Kind“ über eine junge Frau, deren Kindheit anders verlief als bei anderen Kindern. Romy Hausmann konstruierte drei Erzählstränge, indem über die Hauptprotagonistin Nadja, ihren Nebenfiguren Laura und Gero und deren Beziehung sowie über mehrere Briefausschnitten erzählt wird. Anfangs verwirren die unterschiedlichen Erzählungen, die sich erst am Ende zusammenfügen und verständlich werden. Eine Geschichte mit Briefausschnitten an sich finde ich als Methode gut, aber in diesem Thriller fehlte mir durch diese Briefe eine aufbauende Spannung. Nadja als Verurteilte und Mörderin stellte die Autorin in das angemessene Licht der Aufmerksamkeit. Die Affären, die eher kleine Nebenschauplätze darstellen, fand ich unpassend. Eine Liebesgeschichte mit der Hauptprotagonistin Nadja im Mittelpunkt hätte ich besser gefunden. Dadurch, dass die Erzählstränge am Anfang verwirren und durch die Erzählperspektiven durcheinanderwirbeln, fehlte mir ausreichend Spannung und der rote Faden im Laufe der Geschichte. Der Unterhaltungswert ist deshalb aus meiner Sicht gesunken.

Im Rahmen einer Leseaktion von jellybooks und dem dtv Verlag durfte ich diesen Thriller lesen. Somit möchte ich mich bei beiden Institutionen bedanken, dass ich diesen Thriller lesen durfte.