Rezension

Wer die Toten stört

Niemand ruht ewig - Theobald O. J. Fuchs

Niemand ruht ewig
von Theobald O. J. Fuchs

Bewertet mit 4 Sternen

Scharfzüngig und direkt - ein krimineller Lesespass

Ausgerechnet im Grab des Selbstmörders Fritz Bayerlein findet der Bauunternehmer Georg Degenhardt bei Bauarbeiten Teile einer unbekannten Person. Bayerlein der schon zu Lebzeiten für reichlich Wirbel im Dorf gesorgt hat, regt die Phantasie der Dorfbewohner zu allerlei, teilweise sehr gewagten, Spekulationen an. Die Aufregung um den aufregenden Fund ist noch nicht abgeklungen, als Degenhardt auf einen weiteren, unrechtmäßig vergrabenen Toten stößt. Das Dorf steht gewissermaßen Kopf und die Stammtischtheorien werden immer gewagter. Als auch die Polizei, die ja eigentlich zur Aufklärung der merkwürdigen Fälle verpflichtet ist, nichts Wesentliches zur Identifizierung der Toten beiträgt, beginnt Degenhardt sich seine eigenen Gedanken zu machen. Angestachelt von seiner Ehefrau steckt er, entgegen seinem ureigenstem Naturell, seine Nase zu tief in Dinge die ihn eigentlich nichts angehen. Durch die dabei gewonnenen Erkenntnisse gerät allerdings sein Weltbild erheblich ins Schwanken und er bereut es zutiefst, dass er sich darauf eingelassen hat. Doch einmal angefangen will er die unangenehme Sache zu Ende bringen und zu seinem eigenen Erstaunen hat er am Ende sogar Erfolg damit.

Fazit
Eine komplizierte, irrwitzig-makabere Geschichte, die das Spießbürgertum der Siebzigerjahre karikiert und überaus scharfzüngig für humorvolle Unterhaltung sorgt.