Rezension

wer mal etwas über Krminalarbeit der ehemaligen DDR erfahren will, ist hier gut aufgehoben

Die geheime K1 der DDR
von Wolfgang Mittmann Curt Klausmann

Bewertet mit 4 Sternen

Was lief in der ehemaligen DDR hinter verschlossenen Türen der Ermittlungsbehörden, vor allem der Abteilung K 1? Wie wurde bei einer Straftat vorgegangen? Wo saßen die Beamten und ihre Helfer, wie wurden diese rekrutiert? Diesen und anderen Fragen gingen die Autoren Wolfgang Mittmann und Curt Klausmann akribisch nach. Jede Polizeibehörde lebt auch von ihren Zulieferern an Nachrichten, Geschichten, Beobachtungen. In der DDR wurden diese zum Beispiel aus dem Personenkreis der eines Vebrechens verfolgten Männer und Frauen ausgewählt, die dadurch Wiedergutmachung leisten wollten, oder auch von Mitbürgern, die sich dazu verpflichtet sahen. Die K 1 setzte diese Personen ein, um Straftaten aufzuklären und die anderen Abteilungen zu unterstützen.

Anhand von Beispielen, die den Aktenlagen nachempfunden wurden, versuchen uns die Autoren über die Arbeitsweise dieser Abteilung aufzuklären, die selbst in der DDR sehr versteckt ihrer Tätigkeit nachging. Bis hin zur Aktennummer, Skizzen vom Tatort, dem genauen Tathergang, wer wann benachrichtigt wurde, wann und wo welche Beamten den Weg zum Ort des Verbrechens kamen, wird berichtet. Die Dialoge sind wohl ebenfalls dem Aktenstudium nachempfunden, was bei einigen Tatverdächtigen ein wenig merkwürdig herüberkommt. So ist einer dieser Personen, die erst sehr schüchtern und in der Sprache nicht sehr gewandt, plötzlich redselig und hat eine flüssige Sprechweise.

Eines der beschriebenen Kriminalfälle hat so viele Nebenstränge, dass leider der, mit dem Mittmann und Klausmann angefangen haben, ins Nichts läuft. Schade, der Leser wird erst angefüttert, um sich am Ende zu fragen, was mit den Verdächtigen am Anfang der Geschichte wohl passiert sein mag. Und bei einer anderen fragt man sich, dass doch nicht nur die Haupttäter schuldig waren, was ist mit denen passiert, die doch auch mitgewirkt haben. Am spannendsten ist die letzte Geschichte, der atemlos gefolgt werden kann, bis zum makabren Ende.

Fazit: Für Leserinnen und Leser, die mehr wissen wollen über die Vorgänge der einzelnen Abteilungen der Kriminalbehörden der ehemaligen DDR. Die Beispiele können sicherlich auch für Autoren dienen, die Geschichten beschreiben wollen, die sich vor der Zeit des Internets, der Handys und all der neuen technischen Möglichkeiten ereignet haben könnten.