Rezension

Wer mordet schon im Mostviertel?

Mostschlinge - Helmut Scharner

Mostschlinge
von Helmut Scharner

Bewertet mit 3 Sternen

Kommissar Leo Brandner und der ortsansässige Polizist Sepp Reitbauer ermitteln wieder im Umfeld der Schuhfabrik Schuster: Monika, eine Angestellte und Mitbewohnerin von Juliana Haidinger, wird ermordet aufgefunden. Schnell ist ein Verdächtiger ausgemacht. In die Enge getrieben, stirbt er aber bei einem Autounfall. Zufall, Unfall oder Selbstmord?

Woher weiß die Presse Details der Ermittlungen? Hat Reitbauer seine geschwätzige Klappe nichthalten können?

Brandner recherchiert weiter. Die Tötungsart deutet auf einen Serienmörder hin, gibt es doch zwei ähnliche Fälle in Wien und fünf in Portugal.

In Waidhofen sucht der Frauenmörder bereits nach seinem nächsten Opfer …

Doch auch Juliana Haidinger, eine der Verliererinnen aus dem 
ersten Band („Mostviertler“) kann das Herumschnüffeln nicht lassen. Sie konfrontiert Eugen Schuster mit ihren Mutmaßungen. Der glaubt ihr natürlich kein Wort und droht ihr mit einer Verleumdungsklage. Dann nimmt das Verhängnis seinen Lauf …

Meine Meinung:

Wir begegnen einigen Personen aus dem Vorgängerband, die kaum Sympathiepunkte dazugewinnen. Hier sind vor allem die Eigentümer der Schuhfabrik, Eugen Schuster und Herr Chan sowie dessen Tochter Jennifer zu nennen.
Auch Resis und Hans‘ Mutter, die Mörderin aus dem ersten Teil, wird nicht sympathischer. Sie manipuliert ihren Sohn aus dem Gefängnis heraus.
Und Hans selbst? Der nimmt den Auftrag der Mutter, Resi zu beschützen, ernst und hat es noch immer nicht verwunden, dass ihm Juliana den Laufpass gegeben hat. Was tut er also? Er stalkt sowohl Resi als auch seine Ex-Frau und besorgt sich eine Waffe.
Auch Leo Brandner büßt Bonuspunkte ein. Er lässt sich von Familienstress ablenken und Sepp Reitbauer, der meines Erachtens schon letztes Mal nicht ermitteln hätte dürfen, da er in Waidhofen und Umgebung Gott und die Welt kennt, kann seine Klappe wieder nicht halten.

Die neu eingeführte Figur des Peter Schwarz ist ebenso undurchsichtig, wie die Machenschaften von Schuster und Chan bei der Fußball-WM in Brasilien. Erpressung? Korruption?

Fazit:

Der Showdown in Julianas Wohnung bringt eine überraschende Wendung, vielleicht einen dritten Band und von mir jedenfalls drei Sterne