Rezension

Werwolf in Las Vegas

Horror Factory - Crazy Wolf: Bestien auf der Flucht - Christian Endres

Horror Factory - Crazy Wolf: Bestien auf der Flucht
von Christian Endres

Splitterfaser nackt wacht Jackson Ellis mitten in der Wüste auf. Er hat kaum Erinnerungen was geschehen ist und wie er eigentlich hier gelandet ist. Viel zu lange war er in seiner zweiten Form - dem Werwolf - gefangen um sich an alles erinnern zu können. Doch das was ihm wirklich Sorgen bereitet ist, dass er nicht alleine ist. Neben ihm liegt genauso nackt ein weiter Werwolf in seiner Normalform. Doch dieser hat keine Ahnung mit wem er es hier eigentlich zu tun hat, obwohl er ihm nur zu helfen wollen scheint auf seinem Weg zurück in die Zivilastion.
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"Crazy Wolf: Bestien auf der Flucht" ist eine wirklich gute Kurzgeschichte, die sich angenehm und einfach in einem Satz durchlesen lässt wenn man mal Lust auf schnelle Unterhaltung hat. Trotzdem bekommt man nicht das Gefühl, dass einem auf Grund der Kürze wichtige Informationen fehlen oder man gar irgendwie in der Luft zu hängen scheint. Alle wichtigen Fragen werden schnell und kompakt geklärt und man kann direkt in die Geschichte einsteigen. Trotz der vorhandenen Vorgeschichte ("Crazy Wolf") ist es nicht notwendig diese gelesen zu haben um die Charaktere oder etwaige Vorgeschichten zu kennen. Ich selbst habe die Vorgeschichte nicht gelesen und kann nicht behaupten, dass sie mir in irgendeiner Art und Weise wirklich abgegangen wäre um die Zusammenhänge zu verstehen.

Die Charaktere der Geschichte sind wirklich trotz wenigen und sehr kurzen Beschreibungen sehr gut umrissen und gerade durch die Erzählungen lernt man Jackson Ellis wirklich gut kennen (und in meinem Fall auch mögen). Ein aufrechter Kerl der nun einmal das Problem hat, dass er den Vollmond nicht ausstehen kann und immer wieder mal mit seinem zweiten Ich im Zwist steht. Sein toter "Indiander" Kumpel Dead Crow hat auch irgendwas an sich, dass er mir sofort sympathisch war. Durch seine tote "Ratgeber" Rolle hat er mich ein wenig an Dexter Morgans Vater erinnert (Dexter ist übrigens eine Serie die ihr unbedingt sehen solltet!) mit einer Mischung aus Johnny Depp in Lone Ranger. Interessante Kombination aber irgendwie passt das wie die Faust aufs Auge.

Damit die Geschichte in die Horror Factory hineinpasst ist sie natürlich nicht nur eine kleine liebe Werwolf Geschichte sondern kann durchaus schon mal sehr blutig werden. Mit nur knappen 100 Seiten bleibt nicht viel Zeit um während einem Kampf um den heißen Brei herumzureden, hier werden Blutlachen mit Gedärmen gemacht - so schonungslos wie sie sind. Genau das braucht eine Horror Geschichte aber auch, den wodurch würde sie sich sonst von jedem andern handelsüblichen Krimi oder Thriller unterscheiden? Trotzdem gehen die blutigen Szenen nicht so weit, dass einem wirklich das Würgen kommt - genau die richtige Portion Blut und Grauen.

Ich hatte wirklich eine gute Unterhaltung mit der Kurzgeschichte und definitiv den Hunger auf mehr Geschichten dieser Art bekommen! Gerde für Zwischendurch eignen sich diese eBooks wirklich hervorragend (oder auch dafür um gleich mehrere hintereinander zu verschlingen).