Rezension

Wettlauf gegen die Zeit...

Acht Stunden Angst - Nicci French

Acht Stunden Angst
von Nicci French

Bewertet mit 4 Sternen

Spannung pur und absolute Gänsehautgarantie Der Winter hält Einzug auf dem idyllischen Sandling Island - doch Nina Landry ist an ihrem 40. Geburtstag mit den Gedanken bereits im sonnigen Florida. In wenigen Stunden will sie mit ihren beiden Kindern zum Flughafen fahren. Aber ihre 15-jährige Tochter Charlie kommt nicht nach Hause. Bald schon verwandelt sich Ninas Unruhe in Panik, und ihr wird klar, dass jede Minute zählt. Sie muss Charlie finden, koste es, was es wolle ...

Der Schrecken beginnt als Idylle. Es ist kurz vor Weihnachten, und auf Sandling Island, einer kleinen Insel unweit der englischen Küste, hält der Winter Einzug.
Doch Nina Landry ist an ihrem 40. Geburtstag mit den Gedanken bereits im sonnigen Florida. In wenigen Stunden wird sie mit ihrer fünfzehnjährigen Tochter Charlie und ihrem elfjährigen Sohn Jackson zum Flughafen aufbrechen. Unterwegs werden sie Christian abholen, mit dem Nina seit wenigen Monaten eine neue Liebe verbindet. Endlich scheint die schwere Zeit vorbei, in der sie von ihrem Mann Rory verlassen wurde und ihre Tochter mit Mobbing-Problemen in der Schule zu kämpfen hatte.

Doch dann taucht Charlie, die die Nacht nicht zu Hause verbracht hat, einfach nicht auf. Ninas Unruhe wächst von Minute zu Minute, wird zur Besorgnis und schließlich zur Panik.
Wo ist Charlie? Ist sie etwa ausgerissen? Oder ist ihr gar etwas Schlimmes zugestoßen? Die Polizei gerät nur langsam in Wallung, vieles scheint Nina verlorene Zeit - Zeit, die bei der tatsächlichen Suche nach ihrer Tochter womöglich fehlt. Es beginnt ein atemloser Wettlauf gegen die Zeit...

Der Leser begleitet Nina Landry einen unendlich scheinenden Tag lang, der zunächst halbwegs ruhig mit letzten Urlaubsvorbereitungen beginnt, dann aber zunehmend angstbesetzter wird - und glaubwürdig präsentiert das Autorenduo die gesamte Palette der Gefühle, die mit dem Verschwinden des eigenen Kindes einhergeht. Ängste, Verzweiflung, Schuldgefühle, Misstrauen auch bekannten Personen gegenüber, Überforderung - in der Geschichte sind sie fast greifbar.
Der Schreibstil ist flüssig, die Geschichte weitestgehend spannend, so dass man das Buch zeitweise kaum noch aus der Hand legen mag. Die Unterhaltung überwiegt auch über einige kleine Schwachstellen in der Logik der Geschichte und ein nicht sonderlich überraschendes Ende.

Insgesamt habe ich mich gut unterhalten gefühlt und das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen.
Sicher nicht mein letztes Buch von Nicci French...

© Parden