Rezension

Who is lying?

ONE OF US IS LYING - Karen M. Mcmanus

ONE OF US IS LYING
von Karen M. McManus

Amerika. Die Geschichte führt uns in eine Highschool. In den Vordergrund rücken fünf Charaktere, die an einem Nachmittag zum Nachsitzen eingeladen werden. Nate, der immer noch als Drogendealer betitelt wird; Cooper, der Baseballspieler; die wunderschöne Addy; das Superhirn Brownyn und zu guter Letzt Simon, der eine Gossip-App entwickelt hat, mit der er viele Geheimnisse der Schüler*innen der Highschool offenbart. Beim Nachsitzen läuft es doch dann anders als geplant, auf dem Schulgelände stoßen zwei Autos zusammen, und kurz danach bricht Simon zusammen. Im Krankenhaus kann Ihm niemand mehr helfen, und Simon stirbt. Die Polizei geht von einem Mord aus. Warum? Das Opfer wollte am nächsten Tag einen Post, der Wahrheiten über die anderen „nachsitzenden“ Schüler*innen offenbart, posten. Jeder der vier Charaktere hat was zu verbergen und steht somit im Fokus der Polizei.

Ich fand es gut, dass wir direkt mit der Rahmenhandlung und dem Todesfall ins Geschehen starten. Die Geschichte wird jeweils aus der Perspektive jedes Verdächtigen geschildert. Dies ist abwechslungsreich und man kann jeden Charakter besser kennenlernen. Es entsteht ein vielschichtiges Konstrukt jedes Charakters, da man tiefe persönliche Geheimnisse und Gedankengänge erfährt. Man fiebert mit, man hinterfragt: „Wer ist am Tod von Simon Schuld?“ Und danach ging es wie aus dem Nichts bergab. Das Buch wurde zu sehr in die Länge gezogen. Monotonität und Langweile kam auf.  Der Spannungsbogen hat sich dann wieder im letzten Drittel gefangen. Man erkennt zum Schluss wie einzelne Stellen zusammenhängen und meiner Meinung nach, konnte man den weiteren Verlauf der Handlung vorausahnen. Trotzdem haben sich die letzten Seiten gut gelesen. Die Charakterentwicklung insbesondere die Selbstfindungsprozesse der einzelnen Personen stellen für mich ein Highlight in diesem Buch dar. Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil, der sich leicht liest.

„One of us is lying“ ist auf jeden Fall ein Buch, welches sich zu lesen lohnt. Trotz einer gewissen Monotonität im Mittelfeld, konnte mich das Jugendbuch noch fesseln könne. Eine Leseempfehlung für die Leser, die wenige Thriller lesen. Thrillerliebhaber können hier eventuell enttäuscht werden.