Rezension

Wie das Rad sich dreht

Das Rad der Zeit 1 -

Das Rad der Zeit 1
von Robert Jordan

Bewertet mit 3 Sternen

Klappentext:

Eine phantastische Reise beginnt …

Im abgeschiedenen Dorf Emondsfelde erzählt man sich noch immer die alten Geschich­ten um den Dunk­len König und die Magier­innen der Aes Sedai, die das Rad der Zeit dre­hen. Nie­mand ahnt, wie viel Wahr­heit in diesen Legen­den steckt. Dann jedoch über­fallen blut­rünstige Trol­locs, die Häscher des Dunk­len Königs, das Dorf und hinter­lassen eine Spur der Ver­wüs­tung. Die Magierin Moiraine ver­hilft den Freun­den Egwene, Rand, Perrin und Mat in letz­ter Minute zur Flucht, da sie spürt, dass einer von ihnen das Schick­sal der Welt ver­ändern wird …

 

Rezension:

Rand lebt mit seinem Vater am Rande des Dorfes Emonds­felde. Doch eines Tages taucht ein mys­teri­öser Mann auf, wenig später grei­fen Trol­locs an. Eine anwe­sende Aes Sedai, eine Magierin, ist über­zeugt, dass Rand und ein paar seiner Alters­genos­sen das eigent­liche Ziel des Angriffs waren. Sie über­zeugt die jungen Män­ner, mit ihr in die Heimat des Dunk­len Königs zu ziehen, um dessen Macht end­gültig zu brechen. Die junge Dorf­heilerin schließt sich ihnen an.

Der aktuelle Hype zur kürzlichen Veröffentlichung als Fernseh­serie rückte Robert Jor­dans nicht ganz neuen Fan­tasy-Epos (wie­der) ins Blick­feld der Fan­tasy-begeis­ter­ten Öffent­lich­keit. Von einem Epos kann man hier mit Sicher­heit sprechen, um­fasst die Reihe doch 14 Romane zuzüg­lich der Vor­geschichte, wobei alleine Band 1 schon 900 Sei­ten ent­hält. Da mir die Reihe bis­her über­haupt nicht bekannt war, nahm ich gerne das Ange­bot eines Rezen­sions­exemplars an.

Genre-typisch ist die Geschichte in einer mittelalterlich gepräg­ten Welt ange­siedelt. Als diese Welt von einer alten, aber anschei­nend gerade wie­der erstar­ken­den Gefahr bedroht wird, lässt sich eine Gruppe junger Men­schen davon über­zeugen, dass sie die­jeni­gen sind, die als ein­zige die Mög­lich­keit haben, die Gefahr abzu­wen­den. Und das, ob­wohl sich kei­ner von ihnen als Held betrach­tet. Auch das ist im Fan­tasy-Genre natür­lich nicht gerade unüb­lich. Die Idee und die Geg­ner bie­ten durch­aus Poten­zial. Es gibt die Bösen, die Guten und die so sehr von ihrem eigenen Gut­sein Über­zeug­ten, dass sie im Kampf gegen das Böse selbst fast böser als dieses sind. Aller­dings kommt jetzt leider das große ABER. Der Autor erzählt seine Geschichte in einer ex­trem behä­bigen Art und Weise. Mei­ner Mei­nung nach könnte man sie um bei­nahe 50 % kür­zen, ohne dass dabei auch nur eine ein­zige wich­tige Infor­ma­tion ver­loren ginge. Es müss­ten nur die zahl­reichen Aus­schweifun­gen weg­fallen oder zumin­dest deut­lich ver­kürzt wer­den. So wird bei­spiels­weise am Anfang das ganze Dorf­leben in aller Aus­führ­lich­keit beschrie­ben, ob­wohl die Hel­den das Dorf kurz darauf ver­las­sen und es auch nicht den An­schein macht, dass Emonds­felde (im Ori­ginal: Emond’s Field) in den spä­teren Bän­den noch eine wesent­liche Rolle spie­len könnte. (Falls dem doch so ist, hätte man das Dorf­leben auch dort näher beschrei­ben kön­nen.) Sehr wahr­schein­lich sind es vor allem diese Längen, die dazu führ­ten, dass mich die prin­zipi­ell nicht un­interes­sante Hand­lung über große Strecken nicht in ihren Bann zie­hen konnte. … und dass ich die wei­teren Bände wohl nicht lesen werde.

Der Autor erzählt seine Geschichte aus häufig wechselnden Blick­winkeln, so­dass unter­schied­liche Mit­glie­der der ‚Reise­gesell­schaft‘ wechsel­weise im Fokus ste­hen.

 

Fazit:

Dieser Start in ein episches Fantasy-Abenteuer leidet leider unter einer viel zu aus­schwei­fen­den Erzähl­weise.

 

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