Rezension

Wie hält man sie nur an?

Wie man die Zeit anhält - Matt Haig

Wie man die Zeit anhält
von Matt Haig

Bewertet mit 3 Sternen

Tom trägt ein Geheimnis in sich: er ist bereits 400 Jahre alt, sieht aber dabei aus wie vierzig. Es gibt schlimmeres, oder?! Aber einen Punkt gibt es tatsächlich...Tom ist unheimlich einsam. Niemand darf groß in seine Nähe kommen, ohne das er sein Geheimnis Preis geben muss/darf/kann. Bis Camille in sein Leben tritt und alles eine Wendung annimmt.

 

Matt Haig hat mit „Wie man die Zeit anhält“ einen sehr außergewöhnlichen Roman verfasst, der nun endlich als Taschenbuch erhältlich ist. Der Titel geht jedem Leser bestimmt oft durch den Kopf. Man grübelt darüber, wie es wäre wenn und Haig lässt uns mit Toms Geschichte etwas schwelgen. Aber Toms Kampf um Anerkennung, dem Entfliehen aus der Einsamkeit wird ein regelrechter Kampf. Der Autor wechselt in dieser Story zwischen den Zeiten, sonst würde es auch nur schwer Sinn ergeben. Dennoch muss ich gestehen, fand ich einige Passagen recht langatmig und künstlich in die Länge gezogen und viele Wechsel erschienen mir zu schnell und sogar zu abrupt. Es gab Momente, da rechnet man als Leser nicht damit und wurde regelrecht aus dem Lesefluss gerissen - sehr unschön für meine Begriffe. 

Hier und da lernen wir Leser noch einige Nebenfiguren/Randfiguren kennen, die die Geschichte recht gut bereichern. Dennoch blieb mir Tom mit seiner Art bis zum Ende der Geschichte recht unnahbar. Ich muss gestehen, dass mir seine recht deprimierende Laune oft zu viel war. Mir fehlte das gewisse Gefühl und die gewisse Wärme. Er hat doch so einen interessanten Lebenslauf, warum hat der Autor da nicht mehr draus gemacht!? Da waren eindeutig die Zeitensprünge und die ständigen Perspektivenwechsel das größere Steckenpferd des Autors, leider...Der Tenor der Story und der philosophische Grundsatz können auch dabei meine Meinung nicht weiter positiv beeinflussen. Mich hat die Geschichte nicht wirklich gefesselt, deshalb bekommt sie 3 von 5 Sternen.