Rezension

Wie tötet man Tote?

Das Schwert der Totengöttin - Katharina V. Haderer

Das Schwert der Totengöttin
von Katharina V. Haderer

Bewertet mit 5 Sternen

Das Grauen geht um in Tradea: Die Toten erheben sich aus ihren Gräbern und greifen die Lebenden an. Schnell verdächtigt Sergent Erik Zejn, erst kürzlich degradiert und ins idyllische Svonnheim versetzt, Mirage De Bois. Er bezichtigt sie der Hexerei und Nekromantie, dabei ist die in den Wäldern lebende Mirage in Wirklichkeit eine Alchimistin, auf der Suche nach einer Möglichkeit, diesen grausamen Spuk zu beenden. Denn es ist nicht das erste Mal, dass die Untoten über das Land wandeln…

„Das Schwert der Totengöttin“ ist der erste Teil der „Black Alchemy“-Dilogie, der zweite Teil "Der Garten der schwarzen Lilie" ist für Anfang 2020 geplant. Katharina V. Haderer hat in ihrer Saga eine mittelalterlich angehauchte Welt erschaffen, in der Magie und die Kunst der Alchemie eine wichtige Rolle spielen, ebenso wie Diebe und Assassinen, verschiedene Götter und ihre Zeichen und Artefakte. Die Story ist angenehm komplex gestaltet, es gibt spannende, lustige, aber auch gruselige Momente, ausgeschmückt mit Details und Hinweisen.

Der Roman legt einen rasanten Start hin, ich war beim Lesen bereits nach wenigen Seiten komplett vom Abenteuer gefangen. Erzählt wird im Wechsel aus der Sicht von Mirage und Zejn, wobei die starke, wenn auch geheimnisumwobene Mirage mir beim Lesen schnell sympathisch wurde, während Paragraphenreiter Zejn erstmal  in seinem Übereifer blind die falsche Person verdächtigte und sich dadurch nicht grad beliebt machte. Nachdem die Ursache für die Wiedergänger gefunden wurde ging das Abenteuer allerdings erst richtig los. Denn in den falschen Händen könnte der Auslöser erneut zu einer blutigen Katastrophe führen.

Mir hat vor allem das Setting dieser Dark Fantasy sehr gefallen. Magie und Alchemie werden sowohl für gute wie auch für böse Zwecke verwendet, viele Charaktere sind nicht sofort durchschaubar und besonders Zejn macht während des Romans einen charakterlichen Wandel durch, der ihn nach und nach sympathischer werden ließ. Aber auch weitere Charaktere kamen nach und nach hinzu und bereicherten die Erzählung hervorragend. Und die Szenen mit den Wiedergängern sind ein herrliches Gruselerlebnis! Ein absolutes Lese-Highlight!