Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Wieder ein Highlight

Königsfluch - Die Empirium-Trilogie (Bd. 2) - Claire Legrand

Königsfluch - Die Empirium-Trilogie (Bd. 2)
von Claire Legrand

Bewertet mit 5 Sternen

Achtung: Band 2 einer Trilogie – inhaltliche Spoiler zu Band 1 können vorhanden sein.

Rielle und ihre Tochter Eliana sind die beiden Königinnen aus der Prophezeiung. Die eine finster und böse, die andere die Retterin der Welt. Durch einen jungen Mann namens Simon, der die Kunst der Zeitreise beherrst, wurde Eliana von ihrer Mutter getrennt, getrennt durch tausend Jahre. Nun müssen beide versuchen, das Gleichgewicht der Welt, wieder herzustellen. Rielle soll die Pforte, die es zugelassen hat, dass die Engel auf die Erde kehren, wieder verschließen. Eliana hingegen soll von Simon, der sie nach langer Suche gefunden hat, darin unterrichtet werden, ihre magischen Kräfte zu beherrschen, um das Schicksal der Welt abzuwenden.

Meine Meinung

Endlich geht die Trilogie weiter und ich habe mich so gefreut, Band zwei in den Händen halten zu dürfen. Alleine schon das Cover ist wieder ein Traum und passt perfekt zum ersten Teil. Nun ist es schon eine Weile her, dass ich Band 1 gelesen habe, doch recht schnell fand ich wieder Zugang zur Geschichte rund um die beiden Königinnen, die zeitlich so weit voneinander entfernt und doch miteinander verbunden sind.
Claire Legrand hat einen absolut besonderen und fesselnden Schreibstil. Mit ihren Beschreibungen entwirft sie nicht nur die fremde Welt, sondern lässt diese auch lebendig werden. Dabei packt sie so unheimlich viel in ihre Geschichte, ohne das es unübersichtlich wirkt. Alles fügt sich glaubwürdig zusammen. Magie, Kämpfe zwischen gut und böse, bei der die Linien verwischen, Engel, Königinnen, Macht, Zeitreisen und Liebesgeschichten – all das verknüpft sie miteinander und entwirft dabei eine ganz eigene Welt, die mich nicht loslässt.
Dabei ist die Geschichte, die auch wie der erste Band aus zwei unterschiedlichen Perspektiven dargestellt ist und auf zwei Zeitebenen spielt, spannend erzählt. Immer wieder gab es überraschende Wendungen, wem man hier trauen kann, ist auf jeden Fall nicht offensichtlich. Zu guter Letzt bleibt man dann mit einem Ende zurück, dass man den letzten Band kaum noch abwarten kann.
Was für mich diese Geschichte aber zu etwas ganz besonderem macht, sind diese beiden Perspektiven. Dadurch, dass Eliana tausend Jahre von Rielle getrennt ist, weiß man eigentlich, wie es für Rielle ausgehen wird, doch trotzdem hofft und bangt man immer wieder.
Auch durch die wechselnde Sicht erhält man immer wieder kleine Cliffhanger und welche Sicht mir lieber ist, kann ich so gar nicht sagen.
Rielle, deren Ende man ja sozusagen schon kennt, sorgt hier doch immer wieder für Überraschungen. Man spürt immer mehr ihren inneren Konflikt, auch was Audric und Corien angeht, und die dadurch entstehende Entwicklung konnte ich gut nachvollziehen. Rielle ist auf jeden Fall ein durch und durch interessanter Charakter. Eliana macht ebenfalls eine sehr starke Entwicklung durch und sie hadert durchaus mit ihrem Schicksal und doch gewinnt auch sie immer mehr an Stärke.
Doch nicht nur die beiden Hauptfiguren machen die Geschichte besonders. Es gibt hier wirklich sehr viele Nebencharaktere und auch da erhält jeder immer mehr Tiefe. Dachte ich zunächst noch, dass ich mir sicher bin, wie ich eine Person einzuschätzen habe, gab es wieder Wendungen, bei denen ich schon wieder skeptisch wurde.

Mein Fazit

Claire Legrand konnte mich auch mit ihrem zweiten Band der Empirium Trilogie absolut abholen und überzeugen. Ihre Geschichte rund um die beiden so entfernten und doch verbundenen Königinnen ist so unglaublich komplex und doch so schlüssig, dass mich die Autorin immer wieder verblüffen konnte. Gerade zum Ende hin hat sie mich auf einer wahren Gefühlsachterbahn mitgenommen und ich bleibe sehnsüchtig auf den Abschlussband wartend zurück. Wer komplexe High Fantasy mit interessanten und ungewöhnlichen Figuren mag, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Chapeau, Frau Legrand, das war grandios!