Rezension

Wieder ein kleiner, feiner Roman

Ambivalenz -

Ambivalenz
von Amélie Nothomb

Bewertet mit 4 Sternen

Die junge Dominique lernt in einem Cafe den charmanten Claude kennen, der sie vom Fleck weg heiraten möchte und sie mit Geschenken und Chanel N° 5 überhäuft. Dominiques Eltern sind von dem Mann sofort begeistert und so willigt die junge Dominique ein Claude nach Paris zu seiner neuen Arbeitsstelle zu folgen. Dort zeigt ihr Claude aber immer wieder ein anderes Gesicht und die kalte Schulter. Ausserdem will er um jeden Preis schnell ein Kind mit ihr! Die kleine Épicène wird geboren aber sie spürt von Anfang an, dass ihr Vater sie nicht leiden kann. Was ist mit Claude los, warum reagiert er so?
Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen und die meisten haben mir wirklich gut gefallen. Die Bücher haben stets eine geringe Seitenzahl und man kann sie an einem Nachmittag lesen, doch der Sprachstil und die Handlung sind immer wieder ein Feuerwerk aus Ideen und gleichen immer wieder der Handlung eines langsam nahenden Thrillers. Wieder einmal hat es Nothomb geschafft mich mit wenigen Worten ganz in die Geschichte hinein zu ziehen und von Anfang an hat man als Leser ein merkwürdiges Gefühl bei dieser Liebesbeziehung. Die wenigen Worte reichen immer aus um die Story ohne langatmige Passagen zum Punkt zu bringen. Die Soogwirkung ist groß und so kann man als Leser nicht anders als das Buch in einem Rutsch durchzulesen-so ist es zumindest mir ergangen. Ganz wie ein Thriller beginnt die Geschichte erst harmlos und steigert sich in der Spannung mehr und mehr bis zu einem fesselnden Finale! Das liebe ich so an den Büchern von Amelie Nothomb. Auch diese Handlung konnte mich wieder in den Bann ziehen und fesseln, jedoch war ich diesmal vom Ende und der Auflösung nicht ganz so überrascht wie bei meinen Favoriten von ihr. Ich habe realtiv schnell geahnt in welche Richtung das Ganze läuft, aber dennoch war es so fesselnd geschrieben das es ein Lesevergnügen für mich dargestellt hat. Dominique war mir als Charakter teilweise etwas zu naiv und hat zu wenig hinterfragt zum Verhalten ihres Mannes, deshalb konnte ich sie nicht immer ganz nachvollziehen. Dennoch gab es den ein-oder anderen Charakter den ich sympatisch fand.
Fazit: Wieder eine kurze, fesselnde und rasante Handlung wie von der Autorin gewohnt. Nur die Auflösung habe ich diesmal schneller geahnt als in anderen Büchern von Amelie Nothomb. Auf jeden Fall bekommt das Buch wieder eine große Leseempfehlung von mir, für diese explosive kleine Story!