Rezension

Wildnis

Kerbholz -

Kerbholz
von Carl Nixon

Bewertet mit 4 Sternen

Kerbholz – Nixon

Drei Kinder sind die Überlebenden eines Autounfalls in unzugänglichem neuseeländischen Gebiet. Zufällig werden sie nach mehreren Tagen von einem eigenbrötlerischen Paar gefunden, mitgenommen und aufgepäppelt. Die nächste Zivilisation scheint weit weg zu sein und die Leute machen keine Anstalten Hilfe für die verletzten Kinder zu holen. Im Gegenteil scheinen sie ein paar zusätzliche Hände gut gebrauchen zu können.

Interessant ist, dass diese Geschichte aus mehreren Zeitebenen erzählt wird. Der Unfall ereignet sich 1978. Um 2010 erzählt die Tante der Kinder, die in London lebt, von etlichen Versuchen, die Familie oder einfach Hinweise in irgendeiner Form zu finden. Von diesen Versuchen, bis etwa 1983 erfährt man ebenfalls durch eigene Kapitel.

Es ist eine spannende Geschichte, grandios erzählt, die fesselt, berührt und betroffen macht. Durch die raffinierte Erzählweise (s.o.), erhält man häufig bereits einen Einblick in die Zukunft, die wenig rosig aussieht. Dies ist gewiss kein Wohlfühlroman, im Gegenteil überlagert stets eine bedrückende, düstere Atmosphäre die Stimmung. So etwas wie eine böse Vorahnung quasi.

Die Kinder haben ganz unterschiedliche Ansätze mit ihrer Situation umzugehen. Sind sie doch unversehens aus der Londoner Oberschicht in der neuseeländischen Wildnis gelandet. Insbesondere Katherine erweist sich jedoch als starker Charakter, der lernt sich durchzuschlagen und für sich und ihre Brüder zu sorgen. Neben den Kindern spielt auch die wilde Landschaft Neuseelands eine große Rolle. Toll, wie der Autor sie vor unserem inneren Auge zum Leben erweckt!

4 Sterne und eine Leseempfehlung für einen sehr lesenswerten Roman!