Rezension

Wintertöchter - Die Gabe

Wintertöchter -

Wintertöchter
von Mignon Kleinbek

Bewertet mit 5 Sternen

„Wintertöchter – Die Gabe“ ist der Auftaktband der Wintertöchter-Saga. Diese umfasst drei Einzelbände und sollte der Reihenfolge nach gelesen werden.

Der Schreibstil hat mir super gefallen, er ist sehr fesselnd, bewegend und bildhaft. Der Perspektivenwechsel zwischen Barbara, Marie und Anna ist absolut gelungen, man erlebt ihre Sichtweisen hautnah mit, vor allem Anna‘s Gabe, dazu möchte ich nicht zu viel verraten, man muss es einfach gelesen haben. In Rückblenden beginnt die Geschichte im Jahr 1940 mit Annas Geburt. 

Zunächst lernt man die drei Hauptprotagonistinnen Barbara, Marie und Anna kennen. Anna selbst erinnert sich in der Gegenwart intensiv zurück, vieles schmerzt auch noch nach so vielen Jahren. Ihre Passagen sind in Kursivschrift geschrieben, so weißt man sofort, dass man in Anna‘s Kopf steckt. Insgesamt sind die einzelnen Figuren wunderbar gezeichnet, alles wirkt sehr authentisch.

Ein Riesenpluspunkt ist der Schauplatz der Geschichte – die Forstau, ein malerisches Bergdorf am Fuße der österreichischen Tauern, vor allem der Julianenhof. Mignon Kleinbek versteht es ausgezeichnet, das Leben auf dem Land, Traditionen, den Umbruch nach dem zweiten Weltkrieg, den beginnenden Tourismus in den Bergen zu schildern. Aber man merkt auch sofort, dass das Leben in den einfachen Berghütten von körperlich schwerer Arbeit geprägt war und ich konnte Anna absolut verstehen, dass sie ein anderes, ein selbst bestimmtes Leben führen wollte. In ihren jungen Jahren erfuhr sie schon viel Kummer und Leid. Dennoch imponierte mir ihr unbeugsamer Wille und ihr Durchhaltevermögen.

Die Geschichte von Anna ist noch nicht zu Ende erzählt und dieser Band endet ziemlich dramatisch. Er macht auf jeden Fall Lust, weiter zu lesen. Ich kann diesen ersten Band absolut  empfehlen und vergebe fünf Sterne.