Rezension

"Wir haben es in der Hand"

Schicksalsstunden einer Demokratie -

Schicksalsstunden einer Demokratie
von Volker Ullrich

Bewertet mit 5 Sternen

 

Die erste deutsche Demokratie endete mit der Machtübertragung an Hitler. Wie fragil diese Staatsform aussehen kann, weiß wohl jeder. Und „Wir haben es in der Hand“ ist kein Satz, der auch, oder gerade heute, gilt. Darauf weist der Autor in dem Buch

„Schicksalsstunden einer Demokratie“ ausdrücklich hin.

 

Als die Karriere Hitlers begann, damals in München, gab es heftige Straßenkämpfe. Viele Tote gab es zu beklagen und die meisten von ihnen waren Zivilisten. Ein Grund für die Unruhen war wohl der Friedensvertrag von Versailles. Nach dem „großen Krieg“ wollten die Menschen nur noch ihre Ruhe. Sie waren entsetzt und ihr Vertrauen in die Politiker massiv gestört, als sie von dieser Vereinbarung hörten und lasen. Für viele war es ein „Knebelvertrag“ und die Auswirkungen auf das Leben der Menschen in Deutschland gaben ihnen in dieser Annahme recht.

 

Dass der Krieg von Deutschland ausging, vergaßen sie. Verlierer müssen nun mal für ihre Verfehlungen gerade stehen. So viele Aktionen einzelner Personen hätten dazu beitragen können, dass kein Despot die Geschicke der Deutschen ins Verderben lenkt. Die Vergangenheit lässt sich nicht ändern, aber die Gegenwart. So sollte jeder von uns im Rahmen seiner Möglichkeiten dazu beitragen, dass unsere Kinder auch künftig in einer Demokratie leben können.

 

Es ist ein Sachbuch und der Autor hat sehr genau recherchiert. Sein Wunsch ist klar erkennbar. Nämlich, dass wir wachsam durch die Zeit gehen und uns als Demokraten nicht beirren lassen. Zu keinem Zeitpunkt erkannte ich, dass ich ein „typisches“ Sachbuch in Händen hielt. So bildhaft und abwechslungsreich ist "Schicksalsstunden einer Demokratie" geschrieben. Und meine Empfehlung gilt aus dem Grund auch ohne Abstriche.