Rezension

„Wir wollen alle an etwas glauben, was größer ist als wir selbst.“

The Cloisters -

The Cloisters
von Katy Hays

Bewertet mit 2.5 Sternen

In The Cloisters geht es unter anderem um Tarot, Kunst, Botanik & Schicksal – eine Kombination, die für mich eigentlich unwiderstehlich ist. 

  • akademische Rivalität
  • „all-consuming friendship“
  • Wissenschaft & Unerklärliches

Ann kommt aus einem nicht-akademischen Haushalt, stößt auf Barrieren, brennt für ihr Thema, flüchtet vor ihrer Vergangenheit und wird ungewollt in aufwühlende Ereignisse gezogen. Das ist zumindest das, was zu Beginn erzählt wird. Tatsächlich verschließt sie die Augen, wenn es nützlich ist, romantisiert Red Flags und verlässt sich erstaunlich oft auf vage Erkenntnisse. 

Die Idee für das Setting war dafür ziemlich genial, ich konnte mir wunderbar vorstellen durch die Gänge und Gärten zu schlendern. 

Interessant fand ich auch, wie der Blick auf unterschiedlichen Chancen, unausgesprochene Regeln & Kalkül gelenkt wird. Allerdings haben andere Stellen für mich wieder weniger ins Gesamtbild gepasst, z. B. die Aussage, dass im akademischen Umfeld netzwerken keine Rolle spielen würden. 

Der Mystery-Anteil der Geschichte dreht sich um die Faszination für Tarotkarten, Astrologie & Okkultismus – fast ein Selbstgänger.  Leider hat das Erzähltempo die Geschichte deutlich ausgebremst. Vor allem in der ersten Hälfte ist nahezu nichts geschehen, was mich an die Seiten gefesselt hätte. Außerdem haben mir oft Motive gefehlt, warum Charaktere in einer bestimmten Weise handeln und was sie neben den Archetypen ausmacht. Andere Teile waren (für mich) schlicht unglaubwürdig. 

Ich hatte erwartet, dass Wissen und Atmosphäre eher subtil vermittelt bzw. aufgebaut werden. Dem war leider nicht so. Allgemein hatte ich das Gefühl, dass hier verschiedene Manuskriptversionen zusammengekommen sind, die losgelöst eine tolle Geschichte ergeben hätten, zusammen aber einen chaotischen Mix aus Genres, Motiven und Handlungssträngen ergeben. 

Das Ende hätte mir aber gut gefallen, wenn's etwas besser zum Charakter gepasst hätte.